10.6 Es scheint so, als ob Debian rc.local nicht zum Anpassen des Bootprozesses verwendet; welche Einrichtungen gibt es?
Nehmen Sie an, ein System solle beim Hochfahren das Skript foo ausführen oder einen bestimmten (System-V-) Runlevel aktivieren. Dann sollte der Systemadministrator:
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das Skript foo ins Verzeichnis /etc/init.d/ verschieben,
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den Debian-Befehl update-rc.d mit den passenden Argumenten ausführen, um die Verweise zwischen den (in der Befehlszeile spezifizierten) Verzeichnissen rc?.d und /etc/init.d/foo (das »?« ist eine Nummer zwischen 0 und 6, die je einem der System-V-Runlevel entspricht) einzurichten,
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das System neu starten.
Der Befehl update-rc.d richtet Verweise zwischen den Dateien in den rc?.d-Verzeichnissen und dem Skript in /etc/init.d/ ein. Jeder Verweis beginnt entweder mit einem »S« oder einem »K«, gefolgt von einer Nummer, der wiederum der Name des Skripts folgt. Skripte in /etc/rcN.d/, die mit einem »S« beginnen, werden ausgeführt, wenn in den Runlevel N gewechselt wird. Skripte, die mit einem »K« beginnen, werden beim Verlassen des Runlevels N ausgeführt.
Man könnte also zum Beispiel das Skript foo beim Systemstart ausführen lassen, indem man es nach /etc/init.d/ kopiert und die Verweise mit update-rc.d foo defaults 19 einrichtet. Das Argument »defaults« bezieht sich auf die Standard-Runlevel, welche 2 bis 5 sind. Das Argument »19« führt dazu, dass foo vor allen Skripte mit Nummer 20 oder höher aufgerufen wird.