"Core" heißt es, weil es den Kern der kommerziellen Distribution "Red Enterprise Linux" bildet - also alles, was von der Community als "tauglich" befunden wird, gelangt in diese - eher an Unternehmen denn an private Endanwender gerichtete - Distribution.
Es ist ein weiteres Zeichen, dass sich das GNU/Linux-Projekt ausdifferenziert:
Debian als unkommerzielle Distribution, das vom Anwender entweder Einsatz bei der Herrichtung seines Systems (inclusive Einbeziehung von unstable/testing-Paketen) oder eben Geduld (bis die neueste Hardware läuft) erwarten muss.
SuSE - die sich nach eigenen Angaben hauptsächlich aus dem Boxen-Geschäft finanziert hat - ist der Atem ausgegangen und gehört nun Novell und muss sich freilich deren Unternehmensstrategie unterordnen. (Wie das XFree 4.4-Problem zeigt, muss sich die Community ja keinesfalls konfliktfrei weiter entwickeln.)
Mandrake ist ja auch immer wieder mal in Geldnöten.
Red Hat hat sich aus dem - kostenintensiven, nicht sehr einträglichen - Boxen-Geschäft zurück gezogen und lässt die Community - bei Unterstützung durch Red Hat - das Produkt weiter entwickeln und konzentriert sich im Unternehmen auf den Part, wo man auch mit Open Source Geld verdienen kann: Der an Linux gekoppelten Dienstleistung in mittleren und großen Netzwerken und bei kommerzieller Nutzung.
In Zeiten von Breitband-Internet-Zugang lassen sich Boxen halt nicht mehr wirklich gut verkaufen: Warum soll ich - wenn ich mich mit Linux auskenne und keine Handbücher benötige - 60 oder 80 EUR für eine Box ausgeben, wenn ich es auch herunterladen kann bzw. von einem Freund/einer Freundin mit DSL herunter laden lassen kann bzw. für 3-4 EUR in irgendeinem ISO-Shop das Image bekomme?
Jedenfalls ist das der Hintergrund des "Core" - es enthält das Grundsystem (inclusive einiger Schmankerl).