Fernsehen ist allgemein abzulehnen, das macht sich nicht an einzelnen Sendungen fest. Schlecht für den Körper, die Psyche und den Geist, "one size fits it all" als Kulturstandard, selbst Sender wie ARTE oder 3Sat gelten mit der von ihnen verzapften Grütze noch als TV-Oberschicht - das sagt ja wohl alles. Fernsehkultur ist ein Kreislauf aus süchtig machender Verdummung, die nach immer dümmeren Inhalten verlangt, sie sorgt dafür, dass unsere Kinder nicht mehr lesen wollen und unsere Großeltern irgendwann nichts mehr zu erzählen haben. Gibt es eigentlich irgendetwas, womit der durchschnittliche Mitteleuropäer mehr Zeit verbringt als mit dem sehen von Fern? Das Lernen einer Sprache? Das Sammeln von seltenen Kräutern? Das Verweilen in Gedanken an die Liebste, um sich davon zu einem Sonett, einer Ballade oder einer Ode inspirieren lassen? Nein, natürlich nicht, heutzutage weiß kaum einer mehr, was eine Ode eigentlich sein soll, stattdessen lässt man sich lieber stundenlang hypnotisieren in der Hoffnung, sich alle paar Minuten sabbernd auf die verfetteten Schenkel klopfen zu dürfen, während man sich willfährig in ein Schaf verwandelt, was sich vor allem fürchtet, was es nicht aus der Werbung kennt. Es ist im Wortsinne tragisch, dass ein paar Herointote pro Jahr eine auf allen Ebenen kummervolle Lobby entstehen ließen, während die Droge, welche die Gehirne aller Schichten beiderlei Geschlechts und jeden Alters nach und nach in termitenzerfressende Schwämme verwandelt hat, nicht mal als solche betrachtet wird.