Hi,
ganz allgemein wuerde ich Leuten die die Faehigkeiten und den noetigen Willen haben ein Studium durchzuziehen auch dazu raten. Ich denke mit abgeschlossenem Studium hat man schon bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Aber ich muss gestehen dass fuer mich nie etwas anderes als Studieren in Frage kam, dementsprechend weiss ich nicht wirklich wie das nur mit Ausbildung etc. aussieht. Auch in meinem naeheren Bekanntenkreis kenne ich niemanden der eine Ausbildung gemacht hat, und dann arbeiten gegangen ist.
Doch nun zum Studium: Ich sehe das aehnlich wie Larry. Die Frage sollte nicht sein wie deine Jobchancen nach dem Studium sind, sondern eher ob du ein Studium packst.
Informatiker werden immer gebraucht, wenn "wir" uns nicht demnaechst in die Steinzeit zurueckbomben (wo ich erstmal nicht von ausgehe
). Nimm allein den embedded Bereich, was vor allem fuer dich mit Elektronik Vorbildung sicher nicht uninteressant ist. Ich glaube nicht dass der Bereich schrumpfen wird, sondern denke eher dass in Zukunft in fast jedem noch so kleinen Geraet Chips sitzen werden. Also werden auch Leute gebraucht die diese Chipsaetze begreifen und ansteuern koennen.
Mal davon abgesehen dass dir als studierter Informatiker die Tueren zu fast jeder Industrie offen stehen, schliesslich kannst du dich spezialisieren wie du willst. Ich denke nur ein Bruchteil von Informatikern wird spaeter Programmierer oder Administrator. Informatik ist ein riesiges Feld.
Ich meine man sagte mir " gute Leute werden immer gebraucht " ja das is schon klar, nur wer soll wissen das ich gut bin ?
Du wirst waehrend (besonders gegen Ende) des Studiums normalerweise schon anfangen zu jobben oder Praktikas zu machen. Das sind Referenzen die spaeter beim "richtigen" bewerben recht wichtig werden koennten. Die meisten Leute die ich kenne hatten schon vor Ende ihres Studiums abgeschlossene Arbeitsvertraege in den Haenden. Ich denke wer sich gewissenhaft um einen Job bemueht, was schon waehrend des Studiums anfangen sollte, braucht sich wirklich keine Sorgen zu machen. Ein gewisser Wille zur Mobilitaet vorrausgesetzt.
Die Anzahl der Studenten nimmt während des Studiums kontinuirlich ab.
Jup, meines Wissens nach liegt die Abbrecherquote im Schnitt immer noch bei rund 50%. Ich studiere an einer Uni wo das Studium m.E. vergleichsweise leicht ist, und wir hatten im zweiten Jahr rund die Haelfte der Leute aus dem ersten Jahr verloren. Wobei wahrscheinlich nur 10% - 20% echte Abbrecher waren, der Rest hatte es einfach nicht direkt ins zweite Jahr geschafft.
Wenn du mit "Ding" den Rechner meinst, dann weisst du nicht was ein Informatik-Studium heisst.
Ja, genau das ging mir beim lesen dazu auch durch den Kopf. Aber diese irrige Annahme ist wahrscheinlich auch mit ein Grund dass die Abbrecherquoten so hoch sind, viele Leute scheinen keine Ahnung zu haben was ein Informatik Studium eigentlich beinhaltet.
Joa .. und das Ausland is erstmal noch nicht so wichtig ! ( finde ich zwar interessant, jedoch ist es dafuer noch etwas zu frueh )
Ausland ist vor allem teuer. Aber dafuer ist es persoenlich eine tolle Erfahrung, man lernt neue Leute kennen, man bekommt neue Einsichten in Dinge die man frueher fuer selbstverstaendlich hielt, etc. pp.
Ausserdem bin ich der Meinung dass das Studium in Deutschland teilweise deutlich schlechter ist als in manchen anderen Laendern (z.B. Niederlande oder Schweden). In Deutschland wird einfach nicht genug Geld in die Bildung gesteckt, das fuehrt dann zwangslaeufig zu mangelnder Betreuung und schlechter Ausruestung.
Doch wie gesagt, das ist leider auch eine Geldfrage, ein Auslandsstudium kann sich laengst nicht jeder leisten.
Also wuerdet ihr Informatik oder ein anderes Studium waehlen, angesichts der Wirtschaftslage ?
Definitiv das was dir am meisten Spass macht, sonst ist die Gefahr sehr gross dass du es ueberhaupt nicht schaffst.
Dir sollte nur klar sein dass du fuer einen technischen Studiengang in Mathe sehr gut sein musst. Das Niveau kann man nicht mit dem in der Schule vergleichen. Das was wir in der Oberstufe in Mathe gemacht haben war Kinderkram, 3 Jahre Schulstoff machst du an der Uni haeufig in 2 Monaten. Ich stand in der Oberstufe im Mathe LK locker 1 (auch im Abi) und habe mir mit den Mathefaechern an der Uni teilweise ziemlich schwer getan.
Ich selbst kenne Leute die haben Jahrzehnte studiert und auch alle Titel, ich kenne sogar einen Prof. Dr. XYZ der trotz seiner Titel nix kann Also achte nicht zu sehr auf Titel. Was du in der Praxis kannst ist wichtiger als irgendwelche Zettel mit gutklingenden Titeln.
Das deckt sich grob mit meiner Kritik am deutschen Bildungssystem, ich stimme zu dass viele Studiengaenge viel zu praxisfern sind. Aber man sollte das auch nicht verallgemeinern und jetzt anfangen zu behaupten, Studenten haetten keine Ahnung von der Praxis. Manchmal stimmt das, manchmal eher nicht. Das haengt auch stark vom konkreten Studiengang und der Uni ab. Es gibt zwischen den einzelnen Unis durchaus krasse Unterschiede.
mfg,
bytepool