Erstmal ein allg. Hallo an alle hier im Unix-Board! Dies hier ist ganz offiziell mein
#1. Post hier!
Ich hab mich jetzt mal fix registriert weil jemand von Suse auf Debain umsteigen will. Hey, der Mann muss gefördert werden ;-))
Also, wie meine Einleitung schon erahnen lässt bin ich mit meinem Debian System vollkommen glücklich. Ich will dir hier mal in aller Kürze die wahren Stärken des Debian GNU/Linux Systems aufzählen und wie du es von Anfang an richtig machen kannst ;-)
Erstmal Vorteile ^^:
APT nimmt dir alle Arbeit ab. Du wirst nie wieder den Source eines Programms brauchen da die Debian-Maintainer sich um die Wartung und Integration der Programme in das Debian-System kümmern. Deine Freunde sind:
apt-cache (RTFM, RTFM, kann man bei diesem Super-Tool nicht oft und laut genug rufen ;-))
apt-get
aptitude (Front-End für apt-get)
Das System versucht sich an JEDEM Standart (
http://www.linuxbase.org/,
http://www.pathname.com/fhs/) der für ein Linux-System publiziert wird zu orientieren .
Linux leidet ja an dem Ruf, dass man sich als Entwickler nicht auf gültige Standarts verlassen kann, Weil so Ditributoren wie Suse/Mandrake/RetHat regelmäßig ihr eigenes Süppchen kochen.
Nicht so Debian! Das Debian-Projekt versucht, abgesehen vom APT-System, dem hervoragenden Bug-Tracking System und von der System-V Initialisation das System so allg. wie möglich zu halten.
Debain ist mit die einzige (oder die einzige ??) "Free"-Distribution die an sich selbst ne ziemlich hoche Qualitäts-Latte lägt. Dafür sorgt die Debian-Policy an die sich JEDER Debian-Maintainer halten muss. Darin wird mit unter auch nochmal nachdrücklich beschrieben, wie das Debain-System auszusehen hat und wie man Programme (z.B. MTAs, HTTP-Server, SMTP-Server) in das System integrieren muss. Dadurch wird gewärleistet, dass das Debain-System sehr homogen gestaltet ist was sich in einer hohen Stabilität und Flexibilität niederschlägt. Du sagts ja selbst das du mit Linux noch was vor hast: Debain ist deine Wahl!
Bei anderen Distributoren muss man manchmal 3 Releases warten bis ein Bug mal gefixt wird. Warum sind denn wohl Suse/RetHat/Mandrake schon bald beim 10ten Release und Debian erst beim dritten ;-)))? Das Debian-System (insbesondere Sid/Sarge) Entwickeln sich STÄNDIG weiter! Auf einen Bug wird i.d.R. innherhalb von Tagen reagiert. Darum muss man aber nicht gleich ein neues Release raus bringen *g*.
Du verfügts bei Debian über das größte Sofwareangebot überhaupt weil die Maintainer auf der ganzen Welt verstreut sind und das System halt nicht erst seit Gestern existiert.
Man kann fast sagen, jedes Porgramm was mal für das GNU-System entwickelt wurde ist zu 99% in Debian enthalten. Also alles nur ein "apt-get" weit entfernt.
Das Debian System ist super dokumentiert. Neben ein paar Büchern die in Verlagen erscheinen, Mailinglisten, Foren (wie hier *g*), IRC-Channels, dem UseNet arbeiten auch die Debian-Maintainer an hervoragenden Dokus für ihr System. Zu finden ist das ganze hier:
http://www.debian.org/doc/
Ich hab mir z.B. letztens die deutsche Ausgabe der Debain-Referenz als PDF vom Copy-Shop meines Vertrauns ausdrucken und binden lassen. Ok, der Spaß hat 20 EUR gekostet, aber ich hab noch nie ein besseres Buch zu Debain gelesen! Gleiches geht natürlich auch mit dem schon erwähnten Debian Anwender Handbuch (welches sogar in Woody integriert ist).
Ok, Ok, bei all den Vorteilen die für das System sprechen muss es ja auch Nachteile geben. Ja, die gibt es auch!!!
Debain ist sowas wie Slackware nur mit der Paketverwaltung: Ein vollkomen naktes Unix was hohe Ansprüche an den Admin stellt. Abgesehen von den update-* Wartungstools und den dpkg Konfig-Scripts gibt es nichts was dir die Arbeit als Admin abnimmt!
Aber mal ehrlich: Was ist ein gute Unix-System? Etwa eins was jeder Depp administrieren kann oder eins was sehr gut läuft, super gewartet wird und gut dokumentiert ist. Ausserdem kommt immer noch die moralische Seite dazu. Ich hab schon von vielen Leuten gehört, die mit Debain vor allem wegen dem "Social-Contract" angefangen haben. Also davon abgesehn, dass es qualitativ sehr hochwertig ist hat man auch ein "gutes Gefühl" bei der Arbeit ;-))
Ich mein, Suse erstickt doch fast an seinem Yast!
Und ausserdem:
Wenn das System einmal läuft dann läuft es! Ich hohle mir doch kein Unix auf die Platte um mich darüber zu freuen, wie schnell und bunt alles eingerichtet wurde sondern um mir mein System der wahl zusammenzustellen damit ich lange und produktiv ohne lästige Neustarts und noch vieeellll schlimmer Neuinstallationen arbeiten kann.
Ein einmal aufgesetztes Debain-System muss, sofern der Admin mehr oder weniger weis was er tut (also mit apt umgehen kann) NIE WIEDER neuinstalliert werden!
So, das wars eigentlich zu den Nachteilen. Reichlich wenig oder ^^? Aber na ja, daran scheitern viele. Ich will ehrlich sein.
Wenn du mit Debian arbeiten willst musst du das haben/können:
"Gute" Englischkenntnisse (um mans/howtos, debian-Readme-Datein, das internat. Bug-Tracking-System zu verstehen)
Blindschreiben -> du musst viel in der Bash tippen
Die Bash beherrschen
Einen Consolen-Editor (vi) beherrschen
Grundlegende Unix-Wartungskommandos beherrschen
APT in seinem vollen Umfang beherrschen
Shell-Scripten können/verstehen (um falls notwendig die Init-Scripte, dpkg-Wartungsscripte und Config-Scripte verstehen/anpassen zu können)
Das sind so grob umrissen die Admin-Anforderungen die an einem Desktop-User unter Debian gestellt werden (meine Erfahrung nach 1 1/2 Jahren).
Die Belohnung ist ein System was einen für den Rest des Computerdaseins begleiten wird. Wenns sein muss auch auf andere Architekturen. Es gibt ja schließlich mehr als nur Intel-Rechner.
Damit du nicht den selben Fehler machst wie ich und mit "Woody" anfängst (einfach mal zu alt für den Desktop-User, nur für Server gut) solltest du dir gleich Sarge installieren ("testing" Release). Sarge ist das nächste Stable-Release und könnte theoretisch jeder Zeit released werden. "Unreleased" bedeutet ja nur, dass es davon kein CDs gibt ;-)
Also wenn du Debain verwenden möchtest (hoffe ich doch mal ;-) dann solltest du dich mit dem Debain-Installer beschäftigen. Der läd dir Sarge aus dem Netz und soll sogar ein bisschen HW-Erkennung betreiben. Das hab ich aber noch nicht selber ausprobiert. Ich hab mir halt dummerweise stable installiert und muss jetzt mal als 56Kler zusehen, wie ich sarge draufbekomme *g*.
Ok, ich hoff mal das hat sich irgendjemand bis zum Schluss durchgelesen. Rechtschreibfehler könnt ihr behalten ;-)
Gruß, Armin