Was sind für Dich die drei wichtigsten technischen Neuerungen von SUSE LINUX 9.1?
Linux-Kernel 2.6, KDE 3.2.1 und GNOME 2.4.2 Mit Kernel 2.6 und KDE 3.2 sind wir - wieder einmal - die Ersten, die diese Meilensteine der Linux-Entwicklung einem breiten Publikum auf CD und DVD zugänglich machen.
Und was bringt der neue Linux-Kernel 2.6 nun für den Heimanwender?
Vereinfacht gesagt: Sämtliche Audio- und Video-Anwendungen laufen runder, CDs und DVD lassen sich schneller lesen und brennen. Die höhere Systemleistung ermöglicht beispielsweise auch ein deutlich verbessertes Streaming von Video- und Audio-Daten. Dank DMA-Modus lassen sich nun CDs und DVDs unter Linux schneller brennen. Und die von SUSE federführend vorangetriebene Advanced Linux Sound Architecture (ALSA) ist nun integrierter Bestandteil von Kernel 2.6 und liefert Audio- und MIDI-Funktionen unter Linux. ACPI (Advanced Configuration and Power Interface) sorgt für effizientes Powermanagement, wodurch sich beispielsweise die netzstromunabhängige Betriebszeit von Laptops wesentlich erhöht. Für Linux-Veteranen heißt es jetzt Abschied nehmen von einer fast schon liebgewonnen Linux-Eigenheit: dem sogenannten "Mounten" und "Unmounten" von Wechselmedien. CDs und DVDs werden jetzt auf Knopfdruck ausgeworfen, ohne dass man sie vorher manuell aushängen muss.
Auch KDE 3.2 wurde zuletzt sehnsüchtig erwartet. Was sind die neuen Features?
Zunächst einmal gilt unser Dank dem KDE-Team für die tolle Arbeit: Rund 10.000 Verbesserungen wurden seit der ersten KDE 3-Version eingearbeitet. SUSE LINUX 9.1 enthält KDE in der Version 3.2.1, die mit toller Performance und hoher Stabilität der einzelnen Teilanwendungen überzeugt. So wurde die Rendering Engine des Browsers und Dateimanagers Konqueror beispielsweise in Zusammenarbeit mit den Entwicklern des Apple-Browsers Safari optimiert. Zu den auffälligsten Neuerungen zählt der Personal Information Manager Kontact: Er bietet nun ein einheitliches Interface für E-Mail, Kalender, Adressbuch und Notizen. Neu ist auch eine integrierte Rechtschreibprüfung für Webformulare und E-Mails. Erneut im Funktionsumfang erweitert sich der Dateimanager und Webbrowser Konqueror. Er importiert Bookmarks von InternetExplorer-Bookmarks, führt schnell und komfortabel durch Bilderverzeichnisse, Netzwerk-Ordner und -Dienste, rippt Audio-CDs und liest Digitalkameras und USB-Sticks aus. Kwallet dient als zentraler Speicheplatz von Passwörtern und Zugangsinformationen. Für Freude sorgt der Musikmanager JuK durch seine intelligente und intuitive Verwaltung auch großer Musikarchive.
Wo liegen die Neuerungen bei GNOME 2.4?
Version 2.4.2 der Desktopoberfläche GNOME wartet mit elf neuen Anwendungen auf sowie Unterstützung von Zugangshilfen für Behinderte auf, wie z.B. einem Screenreader mit Ausgabe als Sprache oder auf Braillezeilen-Geräte und das dynamische On-Screen-Keyboard GOK. Nautilus, der GNOME Dateimanager, wurde seit dem GNOME 2.2-Release um einige wichtige Funktionen erweitert, und die Stabilität sowie die Geschwindigkeit signifikant erhöht. Auch der Webbrowser Epiphany wurde hinsichtlich Benutzerinterface und Stabilität überarbeitet. Mit dem gcalctool wurde ein komplett neuer Taschenrechner in GNOME aufgenommen, der wesentlich mehr Funktionalität als sein Vorgänger bietet. Das GNOME-Panel wurde überarbeitet und dessen Benutzbarkeit erleichtert, sowie die Flexibilität verbessert.
Was hat Version 9.1 den Heimanwendern in Sachen Multimedia Neues zu bieten?
SUSE LINUX 9.1 bringt wieder die vollständigste Sammlung freier Audio-Software. Deutlich erweitert wurde der Synthesizer AlsaModularSynth, der nun auch mehrstimmig gespielt werden kann. Ein weiteres Highlight ist die Demoversion des professionellen Videoschnittprogramms MainActor 5.2 mit DV-I/O, MPEG I/O und Audio-edit.
Was sind die wichtigsten Neuigkeiten für Linux-"Profis"?
Neben Kernel 2.6 gehört Samba 3 zu den wichtigsten Neuerungen. Damit lassen sich beispielsweise Linux-Clients in Windows-Domänen integrieren. Durch Zugang zu "Active Directory" und der Möglichkeit, mit Samba 3 virtuelle Server aufzusetzen, wird die Konsolidierung von Hardware deutlich erleichtert.
Ambitionierte PC-Nutzer können sich über Quanta Plus freuen, einen HTML-Editor mit Wysiwyg-Funktionalität (What you see is what you get). Entwickler schätzen KDevelop 3.0 mit Unterstützung für C, C ++ und Java, individuell einstellbarem Layout, frei wählbarem Editor, separater Klassenübersicht für C++, automatischer Code-Vervollständigung, Syntax-Check und integrierten Debuggern.
Windows und Linux auf einem Rechner - geht das bei SUSE LINUX?
Selbstverständlich. Angesichts der aktuellen Viren-Schwemme empfielt sich Linux in jedem Fall für E-Mail und Internet. SUSE LINUX unterstützt schon seit der letzten Version auch das Filesystem NTFS, wie es bei Microsoft Windows 2000 und XP verwendet wird. Damit können Nutzer sämtlicher Windows-Versionen ohne Vorkenntnisse SUSE LINUX parallel zu Windows auf ihren Rechnern installieren und so Schritt für Schritt ohne Risiko umsteigen. Wer auch seine Office-Arbeiten künftig unter Linux erledigen möchte, dem bietet das enthaltene OpenOffice.org 1.1 jetzt noch mehr Funktionalität und Komfort. Ich denke da nur an den neuen Makrorecorder, den Export von pdf-Dateien, Im- und Export beliebiger XML-Formate sowie den Export von Präsentationen im Flash-Format. OpenOffice.org ist jetzt komplett in KDE 3.2.1 integriert, so dass Icons und Look dem KDE-Theme entsprechen.
SUSE LINUX wird von der Fachpresse auch für die ausgezeichnete Dokumentation gelobt. Was ist neu in den Handbüchern zu Version 9.1?
Die Anleitungen zur Installation und Konfiguration mit YaST wurden ebenso aktualisiert wie die Kapitel zu GIMP und KDE. Neu ist die Dokumentation zum Instant Messenger Kopete und zur Konfiguration von SPAMAssassin in Kmail. Das Administartionshandbuch behandelt jetzt neu Bluetooth, Apache2 , Samba 3 und Drucken mit CUPS. Neu ist auch die Beschreibung des Paketes powersave und des YaST-Moduls Powermanagement ebenso wie die ausführliche Dokumentation zum Umgang mit Fonts unter SUSE LINUX.
SUSE hat die Preise verändert. Die Professional-Version ist 10 Euro teurer, die Personal ist 20 Euro billiger geworden. Was steckt dahinter?
Um künftig noch mehr Interessierte von den Vorzügen der Linux-Nutzung zu überzeugen, machen wir mit Version 9.1 den Einstieg so leicht wie noch nie. "Schlank und günstig" war hier die Devise. Wir haben den Software-Umfang noch einmal konzentriert und bringen jetzt das Beste für Internet, E-Mail, Office, Bild, Sound und Video auf eine einzige CD. Neu im Paket ist die sogenannte "Live"-CD, mit welcher Linux-Einsteiger vollkommen ohne Vorkenntnisse SUSE LINUX kennen lernen können, ohne es überhaupt installieren zu müssen. Und 29,95 Euro für SUSE LINUX Personal ist ein konkurrenzlos günstiger Preis, der geradezu zum Kennenlernen einlädt.
Im Gegensatz dazu haben wir den Paketumfang von SUSE LINUX Professional noch einmal kräftig ausgeweitet: SUSE LINUX 9.1 Professional bietet ambitionierten Heimanwendern und Entwicklern den neuesten Stand der Linux-Technologie für 32-Bit-Standard-PC-Prozessoren sowie für AMD Athlon64 und Intels "Extended Memory 64 Technology" in einem Paket! Insgesamt mehr als 2500 Programmpakete auf 5 CDs und 2 Doppel-DVDs sowie über 1000 Seiten aktuelle Dokumentation. Dazu noch die Möglichkeit, SUSE auf beliebig vielen Rechnern nutzen zu können - und das alles zusammen für nur 89,95 Euro.