Welches Linux/Unix für ehemaligen OSX Nutzer?

U

User17

Grünschnabel
Hallo zusammen


Ich überlege mir schon lange ein Linux/Unix System anders als OS X als primäres Betriebssystem zu nutzen.

Seit 7 Jahren nutze ich OS X und bin sehr zufrieden damit. Während der Linux/Betriebssystem Modul im Studium habe ich die Unix (Darvin, BSD Unterbau) Seite an Mac kennengelernt und war begeistert.
Nur bin ich mir nicht sicher, ob ich den Apple Weg noch viele Jahre weiter gehen möchte.
Zudem wollte ich bei der Arbeit einige Unix Command Line Tools nutzen was mit Windows nicht ging.

Ich habe mich auch etwas eingelesen in verschiedenen Linux Distributionen und andere Unix Systeme wie FreeBsd aber es ist einfach zu viel. Die Forums-Suche konnte mir auch nicht weiter helfen.


Die Frage ist welches.
Nicht nur Linux sondern auch andere Unix(oide) Systeme kommen für mich in Frage.

Wie stark unterschieden sich die einzelnen Unix Systeme (FreeBsd, Solaris, ...) und Linux Distributionen von der Bash Shell aus betrachtet?
  • Heißen die Commands anders (ls, find, pwd, pipes, Ein/Ausgabe Umleitungen, ...)?
  • Heißen die gängigen Command Line Programme anders (iptables, grep, ...)?
  • Ist die Verzeichnisstruktur grob anders?
  • Sind Konfigurations-Dateien an anderen Orten in anderer From?
  • Sind Iptables und cron job anders?
  • Laufen Bash Shell Skripte von einem Debian System nicht auf Arch Linux (oder so)?

Ich habe nähmlich etwas Angst davor dass sich die Systeme zu stark unterscheiden und ich Zeit in Fähigkeiten investiere die ich nicht nutzen kann wenn ich mal ein anderes Linux/Unix nutze. Unix/Linux hat nichts mit meinem Beruf zu tun.

Anforderungen als sekundäres System für die Arbeit/Hobby:
  • wissen von OSX Bash möglichst einsetzbar
  • schönes, komfortables Terminal (unterstütz split screen, copy und past, ...)
  • portabel (auf der meisten Hardware laufen)
  • Version für Boot-baren USB-Stick verfügbar
  • stabil und schnell (nicht auf jeder Hardware)
  • große Verfügbarkeit von vorkompilierter Software/Packages über einen Package Manager (wie homebrew für OSX)
  • langfristig verfügbar/unterstützt
  • einfach Installation

Anforderungen als primäres Betriebssystem (erweitert die oberen Anforderungen):
  • minimalistisches, hübsch GUI
  • muss mehrere Monitore unterstützen
  • muss onenote (Microsoft Notizbuch App) irgendwie unterstützen
  • sollte iTunes unterstützen
  • Backup Funktionalität
  • Entwickeln mit Java möglich (intellij idea, Tomcat oder so)
  • Entwickeln für Web Bereich möglich (Apache, NodeJs, Browser Support)
  • icloud, dropbox, google drive etc. lokal


Was denkt ihr welches (oder welche) OS meine Anforderungen erfüllen könnte?
 
Hallo

Was denkt ihr welches (oder welche) OS meine Anforderungen erfüllen könnte?

Trifft im Prinzip auf jedes Linux zu.
Die Unterschiede von BSD, Solaris zu Linux sind natürlich größer (tools heißen dort anders, bzw. die gängigen bekannten Linuxtools erxistieren dort nicht, der Dateisystembaum ist anders verglichen mit Linux, Befehlssyntax teilsweise stark untercshiedlich [z.B.nfsv4]).

Willst du eine breite Anwendungspalette = Debian,Ubuntu
Einfach zu installieren sind quasi alle, außer Gentoo und Archoriginalinstallation (Gott sei dink fertigen solche Installtionscreateure keine Autos oder Flugzeuge;).
Entwicklen sollte kein Thema sein, webserver + php gibt es genug und IDE auch .

Einfache Oberflkäche = xfce, openbox, fluxbox oder icewm, je nach gusto, ich selbst nutze wmaker, openbox und pekwm.

mfg
schwedenmann
 
[...]
Anforderungen als primäres Betriebssystem (erweitert die oberen Anforderungen):
  • minimalistisches, hübsch GUI
  • muss mehrere Monitore unterstützen
  • muss onenote (Microsoft Notizbuch App) irgendwie unterstützen
  • sollte iTunes unterstützen
  • Backup Funktionalität
  • Entwickeln mit Java möglich (intellij idea, Tomcat oder so)
  • Entwickeln für Web Bereich möglich (Apache, NodeJs, Browser Support)
  • icloud, dropbox, google drive etc. lokal
[...]
iTunes unter Linux sieht sehr mau aus. Habe bislang noch nichts funktionierendes finden können.
OneNote könnte eventuell mittels wine funktionieren
Dropbox und Google Drive dürften kein Problem darstellen, iCloud wohl nur per Web.
 
Wieso sind den die unterschiede zwischen Linux und BSD so gross? Sollten nicht beide möglich UNIX konform sein?
Wäre es theoretisch nicht besser bei einer BSD Variante zu bleiben wenn ich mich mit OSX bereits auskenne?

Hmm ok dann suche ich mal wie man iTunes anders nutzen könnte. Habe da nämlich mit der Zeit schon einiges an Filmen und Musik gekauft.

Grundsätzlich verstehe ich denke ich nicht richtig ob das wesentliche an einem Linux der Kernel ist,
gibt dieser die Verzeichnisstruktur und Command Line Befehle vor? Also sollte über die Shell jedes Linux ungefähr gleich sein?
Oder wird ein Linux (Distribution) hauptsächlich durch die zusätzliche distributionsbedingte Software geformt?
 
Darf ich Dir raten, für das, was "eine Distribution" ausmacht erst mal z.B. wikipedia oder andere Grundlagen-Artikel zu dem Thema zu lesen? Oder div. Artikel, was denn nun die jeweiligen Distributionen an sich unterscheidet? Google findet da einiges. Sorry, aber - es macht keinen Sinn, das hier zum 100ten mal zu schreiben / zusammenzufassen / kopieren, wenn es schon andere mehr als gut gemacht haben.

Ich würde die Frage mal eher anders herum angehen: Warum willst Du denn weg von Apple / OSX? Scheinbar hast Du damit doch ein System, mit dem Du bisher glücklich warst und es über (Jahre?) hinweg problemlos nutzen konntest?
 
Hab mich noch ca. 2 tag durchs Web gelesen.
Ich denke das der Unterschied zwischen den den Linux Distributionen sowie auch BSD für mich nicht wirklich stark/relevant ist.
Denn:
Alle unix-ys versuchen möglichst unix/posix konform zu sein.
Wenn eine Applikation portable geschrieben wurde sollte sie auch auf all diesen System laufen, im schlimmsten fall muss man selber kompilieren.
Vergleiche von Befehlszeilenkommandos zwischen unix vorgaben, BSD und gnu/linux waren fast 1 zu 1 gleich, siehe gnu utils.

Ich möchte nicht mehr immer eine teuren Apple Hardware kaufen.
Ich habe etwas bedenken dass es Apple bald mal verbocken wird, da es bis jetzt so gut lief. (Änderungen an den Anschlüssen der Macbooks über die Jahre)
Ich möchte gerne ein System das ich genau kenne, weis wie es funktioniert, was es macht. Dafür scheint mir ein Linux/BSD besser als OSX.
Mir gefällt der Gedanke ein möglichst individuell angepasstes Betriebsystem sowohl auf PC als auch auf dem Handy zu haben das ich 100% unter Kontrolle haben.

Ich werde wohl privat vorerst einmal bei OSX bleiben.
Aber ich möchte mir FreeBsd und ein Linux auf einer virtuellen Umgebung halten.

Das Linux sollte ein tolles Terminal Programm haben, schön, intuitiv, mit split screen (siehe iTerm für OSX).
Es sollte viele Anwendungen unterstützen, ein guter Packet Manager haben welches Abhängigkeiten auflöst (wie HomeBrew für OSX).
Es sollte klein sein und auch in USB Stick Live Boot Variante vorhanden.

Könnt ihr mir da eine Distri empfehlen?
 
Das Linux sollte ein tolles Terminal Programm haben, schön, intuitiv, mit split screen (siehe iTerm für OSX).
Es sollte viele Anwendungen unterstützen, ein guter Packet Manager haben welches Abhängigkeiten auflöst (wie HomeBrew für OSX).
Es sollte klein sein und auch in USB Stick Live Boot Variante vorhanden.

Könnt ihr mir da eine Distri empfehlen?
Das kann jede.
 
Ich würde gerne mal ein Unix-y System von Grund auf aufbauen/installieren.
Für den Spass und zum Lernen. Damit ich es 100% kenne und kontrollieren kann, genau weis was abgeht.
Was könnte ihr mir da empfehlen?
 
... um das zu "verstehen und zu kontrollieren" sollte man aber schon ordentliche Kenntnisse haben...

... ansonsten artet das nämlich nur in eine c&p-Orgie aus, die keinerlei nachhaltige Wirkung zeigt.
 
Wieso sind den die unterschiede zwischen Linux und BSD so gross? Sollten nicht beide möglich UNIX konform sein?
Wäre es theoretisch nicht besser bei einer BSD Variante zu bleiben wenn ich mich mit OSX bereits auskenne?
Dabei muss man bedenken, dass das echte UNIX nun schon viele Jahre alt ist und die heutigen Systeme, die sich unixoid - also UNIX-artig - nennen, im Laufe der Jahre zum Teil eigene Wege eingeschlagen haben und einige Dinge am System daher auf Linux und BSD heutzutage sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Sogar unter den einzelnen BSDs gibt es große Unterschiede!

Beispiel 1: /proc
Der POSIX Standard sieht eigentlich vor, dass ein unixoides System ein procfs Dateisystem vorhalten sollte, welches unter /proc eingebunden wird und über welches der User/seine Programme direkt mit dem Kernel kommunizieren können. Linux ist mit seinem procfs weit über das hinaus gegangen, was der POSIX Standard ursprünglich vorgesehen hatte, während es in FreeBSD deaktiviert ist und nur über einen Eintrag in /etc/fstab wieder teilweise reaktiviert werden kann. In OpenBSD ist es aus Sicherheitsgründen sogar komplett und unwiderruflich abgeschafft!

Beispiel 2: inotify

Linux bietet ein Kernel-Feature namens inotify an, welches bestimmte Threads blockiert und wieder aufweckt, sobald auf eine bestimme Datei oder einen Ordner im System zugegriffen wird - sehr praktisch. Allerdings ist inotify exklusiv für Linux - in den BSDs existiert es nicht! Dort gibt es die kqueue, welche jedoch viel komplizierter ist und völlig anders funktioniert.

Beispiel 3: ifconfig vs. ip
Es gibt eine Unix-Philosophie, die sagt: "Ein Programm für einen Zweck". Getreu dieser Philosophie gibt es unter den BSDs und früher auch Linux für Netzwerk-Gedöns daher mehrere Tools: ifconfig, route, etc. Linux hat mit dieser Philosophie in den letzten Jahren mehr und mehr gebrochen und verwendet nun ein großes Tool, welches alle Funktionen in sich vereint: ip.

Beispiel 4: systemd
Ui ui, da mache ich aber ein Fass auf... ...Kaum ein Thema ist in der Unix-Szene so umstritten, wie dieses!
Aber von vorne: Ein Init-System ist dafür zuständig, Beim Starten des Systems alle wichtigen Dienste der Reihe nach zu starten. Lange Zeit wurden in Linux und *BSD auch weitgehend das klassische Unix-Init verwendet. Die BSDs tun das bis heute. Doch irgendwann hat man in der Linux-Welt mit neuen Systemen experimentiert und am Ende erhielt das vom RedHat Entwickler Lennart Poettering entwickelte systemd Einzug in praktisch alle modernen Linux-Distributionen. Nun hat systemd aber wesentlich mehr getan, als bloß ein neues Init-System einzuführen, es hat das gesamte System umgekrempelt und viele andere Bereiche, die eigentlich nichts damit zu tun haben vereinnahmt. Befürworter sehen darin die Zukunft eines modernen Betriebssystems und die Kritiker nicht weniger als einen Hochverrat an der Unix-Philosophie! Die Empörung gipfelte sogar in Morddrohungen gegenüber Lennart Poettering und einem anonymen Kopfgeld auf seine Ermordung - Nein, ernsthaft kein Scherz!! http://www.zdnet.com/article/lennart-poetterings-linus-torvalds-rant/
In FreeBSD-Foren wird inzwischen scherzhaft mit der Parole "Systemd refugees welcome." geworben.

Grundsätzlich verstehe ich denke ich nicht richtig ob das wesentliche an einem Linux der Kernel ist,
gibt dieser die Verzeichnisstruktur und Command Line Befehle vor? Also sollte über die Shell jedes Linux ungefähr gleich sein?
Oder wird ein Linux (Distribution) hauptsächlich durch die zusätzliche distributionsbedingte Software geformt?
Linux ist ausschließlich der Betriebssystemkernel. Alles was darüber hinaus geht (das schließt die bash und Unix-Tools wie grep, ls, rm, etc. ein) ist Teil einer sogenannten Linux-Distribution. Und ja, auch die Verzeichnisstruktur ist geringfügig anders.
Die BSDs hingegen sind fertige Systeme, mit allem, was man für einen normalen Betrieb benötigt.

Ich würde gerne mal ein Unix-y System von Grund auf aufbauen/installieren.
Für den Spass und zum Lernen. Damit ich es 100% kenne und kontrollieren kann, genau weis was abgeht.
Was könnte ihr mir da empfehlen?
Vor allem, weil du von MacOS kommst, würde ich dir mal FreeBSD in einer virtuellen Maschine empfehlen. MacOS basiert über Umwege auf FreeBSD und die beiden haben noch immer eine gewisse gemeinsame Code-Basis. Viele ehemalige FreeBSD Entwickler sind abgeworben worden und arbeiten nun für Apple. Außerdem ist ein frisch installiertes FreeBSD System sehr spartanisch eingerichtet - du hast z.B. noch keine graphische Oberfläche. Du musst dir vieles nachinstallieren und selber einrichten. Dabei lernt man viel über Unix.

Viele Grüße,
Pik-9
 
Hey Pik-9

Danke für deinen super Beitrag. Auf sowas habe ich gehofft :)

Dabei muss man bedenken, dass das echte UNIX nun schon viele Jahre alt ist und die heutigen Systeme, die sich unixoid - also UNIX-artig - nennen, im Laufe der Jahre zum Teil eigene Wege eingeschlagen haben und einige Dinge am System daher auf Linux und BSD heutzutage sehr unterschiedlich gehandhabt werden. Sogar unter den einzelnen BSDs gibt es große Unterschiede!
UNIX ist ja eigentlich eine Zertifizierung (welche POSIX beinhaltet?) so wie ich das verstanden haben. Also gibt es "das Unix" ja nicht. BSD soll aber so ziemlich das erste gewesen sein.
Werden die UNIX Standard weiterentwickelt? Oder sind die eher stehen geblieben und FreeBSD und Varianten davon eher "verhaltet"?
Da UNIX ja für Server und Mainframes verwendet wird stellt sich mir die frage ob man Unix-y (freeBSDs und Linuxe) überhaupt als private Desktop system in betracht ziehen sollte?

Beispiel 3: ifconfig vs. ip
Es gibt eine Unix-Philosophie, die sagt: "Ein Programm für einen Zweck". Getreu dieser Philosophie gibt es unter den BSDs und früher auch Linux für Netzwerk-Gedöns daher mehrere Tools: ifconfig, route, etc. Linux hat mit dieser Philosophie in den letzten Jahren mehr und mehr gebrochen und verwendet nun ein großes Tool, welches alle Funktionen in sich vereint: ip.
Kannte ich und finde ich gut. Schade das Linux da abweicht. Scheint Linux das nur zu machen wo es auch sinnvoll scheint oder treiben sie die Verletzung dieser Regel zu weit?

Beispiel 4: systemd
Linux ist ausschließlich der Betriebssystemkernel. Alles was darüber hinaus geht (das schließt die bash und Unix-Tools wie grep, ls, rm, etc. ein) ist Teil einer sogenannten Linux-Distribution.
Kann Linux wenigstens selber booten/aufstarrten bis zu einem bestimmten Punkt oder muss das von so einem Init Prozess übernommen werden?
Verstehe nicht ganz ob diese systemd init Prozesse (wenn es ein Prozess ist muss Linux ja bereits laufen) nach dem Starten von Linux kommt und zusätzliche, nicht Betriebssystem relevanten Komponenten zu starten oder ob diese Init System schon für das Starten von Linux selber erforderlich sind.

Vor allem, weil du von MacOS kommst, würde ich dir mal FreeBSD in einer virtuellen Maschine empfehlen.
Das wollte ich auch zuerst, aber dann war ich mir nicht mehr sicher. Denn bei Linux scheint viel mehr zu laufen. Es scheint mir als ob da schneller und mehr entwickelt wird. Dass es mehr Software (speziell GUI Sachen für Desktop Umgebung wie GNOME, KDE, Toolbars, ...), GUI Desktop Software u.s.w gibt. z.B auch .net core für Linux.
Wäre es da nicht besser auf Linux zu setzen? Könnte es sein das Linux mal gegen ne Wand fährt weil das totalitär organisiert ist und Linus das Sagen hat? (habe ich aus einem Youtube video über BSD).
Habe auch gehört das es ja diese Linux Standard Base gibt. Eine art POSIX für Linux. Aber anscheinend wird das auch nicht wirklich eingehalten.
Das macht mir ein bisschen Sorgen. Das ist wieder ein Punkt für FreeBSD die möglichst wenig an Schnittstellen Änderung und auch sagen dass sie möglichst UNIX Konform sein wollen.



Viele Grüsse
 
Hallo

@User17
Da UNIX ja für Server und Mainframes verwendet wird stellt sich mir die frage ob man Unix-y (freeBSDs und Linuxe) überhaupt als private Desktop system in betracht ziehen sollte?

Komisch, ich meine gelesen zu haben das unter den Top100 der Superrechenr, nur Linux als OS eingesetzt wird, kein UNiX, BSd oder win:tongue:

Und ob BSD, FreBSD so ein guter griff ist, wenns um den Desktop geht, steht auch auf einem anderen Blatt. Für mich zählzt bei FreeBSD nur ZFS, das ist auf dem Desktop ungefähr so nötig, wie ein Furunkel an einer Stelle, wo die Sonne nie hinscheint.
Alles andere zwischen BSD, Linux, Unix ist eher philosphischer Natur (auch systemd) und im grunde völlig irrelevant, wenn es um die Quzal der Wahl geht.

mfg
schwedenmann

P.S.
One program one job ist ein statement, sonst nichts, kein Naturgesetzt, keine math. Formel, nur eine Aussage eine IT-Fuzzys, also nix und erst Recht nicht in Stein gemeißelt.
 
UNIX ist ja eigentlich eine Zertifizierung (welche POSIX beinhaltet?) so wie ich das verstanden haben. Also gibt es "das Unix" ja nicht. BSD soll aber so ziemlich das erste gewesen sein.
Werden die UNIX Standard weiterentwickelt? Oder sind die eher stehen geblieben und FreeBSD und Varianten davon eher "verhaltet"
Doch: im Jahre 1969 begann Ken Thompson für die Bell Laboratories mit der Entwicklung eines Multiuser-/Multitasking-Betriebssystems namens UNICS, welches später in UNIX umbenannt wurde und in den 70er Jahren in C komplett neu implementiert wurde. Ab 1977 entstand dann an der Universität Berkeley in Kalifornien auf Basis des UNIX Quelltextes, welcher aus kartellrechtlichen Gründen zur Einsicht zur Verfügung gestellt werden musste, die Entwicklung eines eigenen Unixes angepasst an die Bedürfnisse der Uni - eben die Berkeley Software Distribution.
AT&T, der damalige Mutterkonzern von Bell, hat die Entwicklung an seinem UNIX längst aufgegeben, aber BSD ist stetig weiter entwickelt worden bis zur finalen Version 4.4 in den 90er Jahren. Auf dieser Basis entstanden dann unter anderem NetBSD und FreeBSD. Aufgrund interner Streitigkeiten der Entwickler von NetBSD hat sich dann nach einigen Jahren das OpenBSD Projekt von NetBSD abgespalten. Doch all diese Systeme bauen letzten Endes auf BSD 4.4 auf. Doch in den heutigen Versionen der eben genannten Systeme ist keine einzige Zeile des ursprünglichen UNIX-Codes mehr enthalten.
Im Jahre 1990 begann dann ein finnischer Informatikstudent namens Linus Torvalds mit der Programmierung einer freien Variante des ebenfalls unixoiden Systems MINIX, welches schließlich nach seinem Hauptentwickler "Linux" getauft wurde. In seiner Anfangszeit orientierte er sich aber ziemlich stark an BSD und hat auch viele Ideen davon übernommen.
Passend zu UNIX wurde ein Standard, also einfach bloß eine Sammlung von Richtlinien, namens Portable Operating System Interface - kurz POSIX (X wegen UNIX) ins Leben gerufen, in dem definiert wurde, welche Bedingungen ein unixoides System erfüllen sollte, welche Schnittstellen es bereit stellen sollte, usw. Dieser Standard wurde regelmäßig überarbeitet und an neue Begebenheiten angepasst - zuletzt 2008.
Sowohl Free-/Open-/NetBSD, als auch Linux halten sich nicht zu 100% an diesen Standard, aber weitestgehend genug, um sich unixoide Systeme nennen zu können. Einige Linux-Distributionen haben sich das sogar zertifizieren lassen.

Da UNIX ja für Server und Mainframes verwendet wird stellt sich mir die frage ob man Unix-y (freeBSDs und Linuxe) überhaupt als private Desktop system in betracht ziehen sollte?
Ich benutze seit Jahren ausschließlich Linux-Distributionen auf meinem Desktop und bin damit sehr gut gefahren!


Scheint Linux das nur zu machen wo es auch sinnvoll scheint oder treiben sie die Verletzung dieser Regel zu weit
Das ist Ansichtssache! Ich persönlich bin der Meinung, dass der Weg, den Linux eingeschlagen hat, in vielen Dingen einfach zeitgemäß war. Und ja, ich gebe es zu: ich bin auch ein systemd-Befürworter! :dafuer:

Kann Linux wenigstens selber booten/aufstarrten bis zu einem bestimmten Punkt oder muss das von so einem Init Prozess übernommen werden?
Verstehe nicht ganz ob diese systemd init Prozesse (wenn es ein Prozess ist muss Linux ja bereits laufen) nach dem Starten von Linux kommt und zusätzliche, nicht Betriebssystem relevanten Komponenten zu starten oder ob diese Init System schon für das Starten von Linux selber erforderlich sind.
Ich glaube, du hast noch nicht verstanden, wie der Boot-Prozess unter Unix/Linux eigentlich funktioniert. Wenn der Rechner eingeschaltet wird, lädt das BIOS als erstes den Betriebssystem-Kernel. Dieser startet anschließend selbstständig den ersten Prozess mit der PID 1. Das ist der sogenannte Init-Prozess. Dieser startet dann der Reihe nach alle weiteren Daemons und Gedöns. Das läuft auf allen unixoiden System gleich ab und war auch schon im klassischen UNIX so*¹. *BSD nutzt hierbei das BSD Init, während die meisten Linux-Distributionen auf das sehr viel modernere systemd setzen. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Init

Das wollte ich auch zuerst, aber dann war ich mir nicht mehr sicher. Denn bei Linux scheint viel mehr zu laufen. Es scheint mir als ob da schneller und mehr entwickelt wird. Dass es mehr Software (speziell GUI Sachen für Desktop Umgebung wie GNOME, KDE, Toolbars, ...), GUI Desktop Software u.s.w gibt. z.B auch .net core für Linux.
Es stimmt: Die Linux Entwickler- und Benutzergemeinde ist um ein Vielfaches größer, als die von *BSD. Auch die meisten Firmen arbeiten inzwischen mit Linux zusammen, während *BSD nach wie vor ein eher unbekannter Außenseiter ist. Deshalb ist auch die Unterstützung proprietärer Software für Linux größer, als für *BSD.

Edit *¹: Das ist missverständlich geschrieben. Wie die Init Prozesse im Detail funktionieren ist natürlich komplett verschieden, aber die Grundidee (Kernel -> Init -> Alles andere) ist immer gleich geblieben.

Viele Grüße,
Pik-9

Nachtrag: Auf Wikipedia gibt es eine schöne Zeittafel, die die Entstehungsgeschichte der ganzen unixoiden Systeme gut verdeutlicht:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/77/Unix_history-simple.svg
Viel Spaß beim Studieren ;)
 
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