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Hamburg (dpa/gms) - Linux hat ein Problem: Die Zahl kommerzieller Spiele für das freie Betriebssystem mit dem Pinguin als Logo ist verschwindend gering. Das hält zwar an Computern und Technik interessierte User von Linux nicht ab. Doch wer den durchschnittlichen Anwender von Microsofts Windows auch nur zum Ausprobieren von Linux bewegen will, muss auch etwas zur Befriedigung des Spieltriebs tun.
Die Entscheidung, für welches Betriebssystem ein Spiel programmiert und veröffentlicht wird, treffen die Publisher. Und die sind von Linux bisher wenig angetan: «Linux ist halt noch nicht so gängig», erklärt Theodossios Theodoridis, Pressesprecher bei Eidos Interactive in Hamburg. Diese Bemerkung mag Linux-Fans sauer aufstoßen. Doch verglichen mit den geschätzen 25 Millionen privat genutzten Windows-PCs in Deutschland ist die Gemeinde der privaten Linux-Nutzer hier zu Lande doch eher klein.
«Die Spieleentwickler beobachten Linux natürlich mit wachsendem Interesse. Doch der Punkt, an dem gesagt wird "wir steigen ein" wurde eben noch nicht erreicht», sagt Theodoridis. Dass die Videospiel-Industrie neuen Plattform grundsätzlich offen gegenüber steht, zeigen nach Ansicht des Eidos-Sprechers auch die vielen Titel, die in den vergangenen Monaten für Handhelds veröffentlicht wurden.
Eine Hand voll Titel, die auch auf dem PC erfolgreich waren, hat immerhin schon den Sprung auf den Linux-Rechner geschafft. Dazu gehören zum Beispiel die Strategiespiele «Civilization - Call to Power», «Alpha Centauri» sowie der Ego-Shooter «Quake». Alle genannten Titel sind schon mehrere Jahre alt und stammen in ihrer Linux-Version vom US-amerikanischen Publisher LokiSoft, den es inzwischen nicht mehr gibt.
Einen großen Teil des Spielbestandes von LokiSoft hat das Unternehmen ixsoft inm sächsischen Attendorf aufgekauft: «Wir verkaufen schon jetzt eine ganze Menge Spiele für Linux», sagt Inhaber Bernd Hentig. Doch einen Boom erwartet er erst in zwei oder drei Jahren. Noch sperrten sich die großen Publisher, Linux eine Chance zu geben.
So kommt es bisweilen zu Kuriositäten: Das Kampfspiel «Unreal Tournament 2003» zum Beispiel wird von Infogrames als reines PC-Spiel verkauft. Doch die als PC-Variante gekennzeichnete Version lässt sich auch unter Linux installieren und spielen. Offiziell mag man das bei Infogrames in Frankfurt nicht bestätigen. «Aber es wäre durchaus möglich, dass das Spiel unter Linux läuft. Die Entwickler von Epic sind recht linuxfreundlich», sagt Wetzel. Weitere «Linuxspiele» von Infogrames seien vorerst nicht geplant. «Das kann sich ändern, wenn Linux irgendwann wie Windows in fast jedem Haushalt vorhanden ist.»
Während kommerzielle Linux-Spiele Mangelware sind, finden sich kostenlose Spiele zu Hauf im Internet. Oder sie werden als Beigabe in Distributionen angeboten. Als Klassiker gilt mittlerweile «Tux Kart Race», eine Rennsimulation, bei der Linux-Maskottchen Tux am Steuer sitzt. Einfache Spiele wie Minesweeper und Majhongg sind im Internet leicht auch zum Herunterladen zu finden.
Ein ehrgeiziges Projekt dagegen ist «FlightGear»: Der Flugsimulator für unterschiedliche Plattformen ist ebenfalls eine freie Software. Das heißt, der Code, also das eigentliche Programm, kann und darf jeder einsehen. «FlightGear» ist allerdings kein Spiel im eigentlichen Sinne - das Programm soll vielmehr für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Genauere Informationen zum Projekt finden sich im Internet unter http://www.flightgear.org.
Ixsoft-Inhaber Bernd Hentig macht darauf aufmerksam, dass Linux-Spieler auch dann noch etwas mehr Geduld brauchen, wenn sie einen Titel gefunden haben: «Für die Installation ist unter Umständen mehr technisches Wissen von Nöten als unter Windows.» So kann es passieren, dass ein Spiel unter der verwendeten Linux-Distribution nicht läuft. Der Grund kann eine fehlende Hardware-Beschleunigung sein. In jedem Fall sollten sich Anwender vor der Installierung die neuesten Patches von der Website des Entwicklers herunterladen, um das Spiel für ihr System laufbar zu machen.
Hentig stören solche Probleme nicht. Er glaubt an den Erfolg von Linux: «Wenn es für Linux die gleiche Fülle an Spielen gäbe wie für Windows, wäre das Betriebsystem von Microsoft tot.»
www.flightgear.org
Web.de
Die Entscheidung, für welches Betriebssystem ein Spiel programmiert und veröffentlicht wird, treffen die Publisher. Und die sind von Linux bisher wenig angetan: «Linux ist halt noch nicht so gängig», erklärt Theodossios Theodoridis, Pressesprecher bei Eidos Interactive in Hamburg. Diese Bemerkung mag Linux-Fans sauer aufstoßen. Doch verglichen mit den geschätzen 25 Millionen privat genutzten Windows-PCs in Deutschland ist die Gemeinde der privaten Linux-Nutzer hier zu Lande doch eher klein.
«Die Spieleentwickler beobachten Linux natürlich mit wachsendem Interesse. Doch der Punkt, an dem gesagt wird "wir steigen ein" wurde eben noch nicht erreicht», sagt Theodoridis. Dass die Videospiel-Industrie neuen Plattform grundsätzlich offen gegenüber steht, zeigen nach Ansicht des Eidos-Sprechers auch die vielen Titel, die in den vergangenen Monaten für Handhelds veröffentlicht wurden.
Eine Hand voll Titel, die auch auf dem PC erfolgreich waren, hat immerhin schon den Sprung auf den Linux-Rechner geschafft. Dazu gehören zum Beispiel die Strategiespiele «Civilization - Call to Power», «Alpha Centauri» sowie der Ego-Shooter «Quake». Alle genannten Titel sind schon mehrere Jahre alt und stammen in ihrer Linux-Version vom US-amerikanischen Publisher LokiSoft, den es inzwischen nicht mehr gibt.
Einen großen Teil des Spielbestandes von LokiSoft hat das Unternehmen ixsoft inm sächsischen Attendorf aufgekauft: «Wir verkaufen schon jetzt eine ganze Menge Spiele für Linux», sagt Inhaber Bernd Hentig. Doch einen Boom erwartet er erst in zwei oder drei Jahren. Noch sperrten sich die großen Publisher, Linux eine Chance zu geben.
So kommt es bisweilen zu Kuriositäten: Das Kampfspiel «Unreal Tournament 2003» zum Beispiel wird von Infogrames als reines PC-Spiel verkauft. Doch die als PC-Variante gekennzeichnete Version lässt sich auch unter Linux installieren und spielen. Offiziell mag man das bei Infogrames in Frankfurt nicht bestätigen. «Aber es wäre durchaus möglich, dass das Spiel unter Linux läuft. Die Entwickler von Epic sind recht linuxfreundlich», sagt Wetzel. Weitere «Linuxspiele» von Infogrames seien vorerst nicht geplant. «Das kann sich ändern, wenn Linux irgendwann wie Windows in fast jedem Haushalt vorhanden ist.»
Während kommerzielle Linux-Spiele Mangelware sind, finden sich kostenlose Spiele zu Hauf im Internet. Oder sie werden als Beigabe in Distributionen angeboten. Als Klassiker gilt mittlerweile «Tux Kart Race», eine Rennsimulation, bei der Linux-Maskottchen Tux am Steuer sitzt. Einfache Spiele wie Minesweeper und Majhongg sind im Internet leicht auch zum Herunterladen zu finden.
Ein ehrgeiziges Projekt dagegen ist «FlightGear»: Der Flugsimulator für unterschiedliche Plattformen ist ebenfalls eine freie Software. Das heißt, der Code, also das eigentliche Programm, kann und darf jeder einsehen. «FlightGear» ist allerdings kein Spiel im eigentlichen Sinne - das Programm soll vielmehr für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Genauere Informationen zum Projekt finden sich im Internet unter http://www.flightgear.org.
Ixsoft-Inhaber Bernd Hentig macht darauf aufmerksam, dass Linux-Spieler auch dann noch etwas mehr Geduld brauchen, wenn sie einen Titel gefunden haben: «Für die Installation ist unter Umständen mehr technisches Wissen von Nöten als unter Windows.» So kann es passieren, dass ein Spiel unter der verwendeten Linux-Distribution nicht läuft. Der Grund kann eine fehlende Hardware-Beschleunigung sein. In jedem Fall sollten sich Anwender vor der Installierung die neuesten Patches von der Website des Entwicklers herunterladen, um das Spiel für ihr System laufbar zu machen.
Hentig stören solche Probleme nicht. Er glaubt an den Erfolg von Linux: «Wenn es für Linux die gleiche Fülle an Spielen gäbe wie für Windows, wäre das Betriebsystem von Microsoft tot.»
www.flightgear.org
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