Textverarbeitung für Wissenschaftliche texte?

G

Gast1

Hi
Nachdem mir MSWord bei meiner Bachelor-Thesis zahlreiche Probleme machte bin ich auf der Suche nach etwas neuem.
Da LibeOffice vorher schon ausschied war der nächste schritt LaTeX. Allerdings macht mir LaTeX mehr Arbeit als dass es mir Hilft.
Um es auf den Punkt zu bringen, ich suche irgend ein Werkzeug zum erstellen von (natur)wissenschaftlichen Dokumenten.

Ich habe folgende Wünsche:
  • wysiwyg muss nicht sein
  • einfaches erstellen von Formeln
  • Einfaches erstellen von verweisen zu Bildern, Formeln und Kapiteln
  • Gescheites Layout ohne viel Arbeit - Ich will mich mit dem Inhalt befassen, nicht mit dem Design. Design sollte Aufgabe der Textverarbeitung sein.
  • Einfacher Umgang mit Bildern und Tabellen.

Hört sich erst einmal so an als sei LaTeX das richtige, weshalb ich nun mal eine Ausarbeitung mit LaTeX machte. Allerdings sind dort einige Probleme aufgetreten…
Das beschreiben von Formeln ist extrem aufwändig.
Code:
0.05 &=& \lim_{s \to 0} \frac{1}{1 + K \cdot \frac{1.7845}{5.198 \cdot 10^{-10} s^4 + 4.2248 \cdot 10^{-7} s^3 + 1.0161 \cdot 10^{-3} s^2 + 0.93835 s + 1  }} \\
Selbst bei solchen einfachen Gleichungen hat man bereits kaum lesbaren Code der sehr schwer zu korrigieren ist. Auch die aufwändige Potenzschreibweise ist sehr hinderlich. (ich würde mir "5e-3" oder "5*10^-3" anstelle von "5 \cdot 10^{-3}" wünschen).
Das "()" schlecht skaliert werden und man \left( und \right) verwenden muss ist nicht gerade hilfreich für die Leserlichkeit und schnelle Eingabe.

Auch das Einbinden von Bildern ist quälend. Ich habe nach einigem googlen \captionof gefunden:
Code:
\usepackage{capt-of}

\usepackage[hypcap=false]{caption} 
\captionsetup{font={small,sf},labelfont=bf,textfont=bf}

…

  \includegraphics[width=\linewidth]{./bild.png}
  \captionof{figure}{Untertitel}
Das bricht zwar alles auf 2 Codezeilen runter, dafür haut latex gerne mal ein Seitenumbruch zwischen Bild unter Unterschrift.

Um es kurz zu machen: Gibt es eine Möglichkeit LaTeX so anzupassen dass man gescheite und einheitliche Syntax hat (durch irgendwelche Pakete) oder eine Alternative?
LaTeX erinnert mich ein wenig an Assembly, ich suche aber eher etwas wie C :) - Gibt es da etwas eine Abstraktionsschicht höher?
 
Hallo

Du kannst ja mal Lyx ausprobieren.

LibreOffice oder auch OpenOffice besitzen einen guten Formeleditor (OpenOffice Math)
LO + OO + Word taugen nur für Brief, etc. für wiss. Arbeiten völlig unzureichend, außerem schreiben ja in Deutschland mittlerweile fast alle Institute zumindest die Abschlußarbeiten in Tex/Latex vor , mit eigener 8Instituseigener) docuement-class.


mfg
schwedenmann
 
LO/OO haben das Problem dass sie sehr unzuverlässig sind - oft sehen die Dokumente in jeder Version anders aus. Abgesehen davon ist das Userinterface völliger Mist. Bin daher 2007 zu MSOffice zurück gewechselt da deren neues GUI genial ist - auch wenn ich deswegen extra eine windows-installation brauche.

Lyx werde ich mir heute Mittag mal angucken - vielleicht nimmt mir das die unangenehmen arbeiten ja ab…
 
Code:
\usepackage{capt-of}
\usepackage[hypcap=false]{caption} 
\captionsetup{font={small,sf},labelfont=bf,textfont=bf}
…

  \includegraphics[width=\linewidth]{./bild.png}
  \captionof{figure}{Untertitel}

Das liegt daran, das man auch üblicherweise

Code:
\begin{figure}[h]
        \includegraphics{bild.png}
        \caption{Untertiel}
\end{figure}

da wird nichts zerrissen.

Wenn du schon andere Dokumentationsprogramme suchst sieh dir auch Abiword und Texmacs an.

Die Vorteile von Latex kommen erst richtig heraus, wenn du mit einem guten Texteditor umgehen kannst (so wie vim oder emacs).

Die Eingabe der Formeln in LaTeX scheint jetzt im Moment noch etwas mühsam auszusehen, aber wenn du größere Ausdrücke schreiben willst verreckst du mit jeglichem klicki bunti formeleditor. Allein schon, weil du längere Ausdrücke, die sich wiederholen zu einem Kürzel definieren kannst, dann werden die Formeln auch wieder kurz.

Zusätzlich kannst du bei latex git verwenden, das ist ein riesen Vorteil, wenn du in teams arbeitest.


TeX ist assembly, LateX ist schon "C".
 
war der nächste schritt LaTeX. Allerdings macht mir LaTeX mehr Arbeit als dass es mir Hilft.

Hab mich soeben per Google über LaTex schlau gemacht... Schon mal LaTex in Google eingegeben und auf die Bildsuche geklickt? - WAHNSINN! :D

Gruss B-52
 
Hab mich soeben per Google über LaTex schlau gemacht... Schon mal LaTex in Google eingegeben und auf die Bildsuche geklickt? - WAHNSINN! :D

Das is so der Grund warum ich das nicht benutze.. schonmal nach "Latex String" gegoogelt ;P ? Man sucht sich da dumm und dämlich..
 
Das is so der Grund warum ich das nicht benutze.. schonmal nach "Latex String" gegoogelt ;P ? Man sucht sich da dumm und dämlich..

Ich schätze der Initiativaufwand ist eben etwas höher. Aber Latex ist wunderbar dokumentiert.
Ich empfehle mit einer ausführlichen Vorlage zu beginnen - da sind die wichtigsten Pakete etc. bereits konfiguriert und man kann sich aufs anpassen / ausprobieren beschränken.

Für technische Dokumente mit einer gewissen Länge / Komplexität würde ich dringenst zu Latex raten. Bei techn. Büchern ist es eh der beinahe Standard.

Grüße,
mts
 
Hallo

Ich kann @MTS nur zustimmen, wenn man z.B. die Dokus von Lyx und von Dante e.V nimmt, braucht man eigentlioch kein google mehr. Da hat man genug docs, links fürs studieren.

mfg
schwedenmann
 
Mich stört vor allem die Syntax zum erstellen von Formeln. Die ist sehr unübersichtlich und aufwändig (bsp: "\cdot10^{-10}").
Ich habe mir Texmacs mal kurz angeguckt und werde das für meine nächste Ausarbeitung nutzen. Vielleicht nimmt mir das Tool die unangenehmen Arbeiten ausreichend ab :)

Und ja, ich musste natürlich viel googlen müssen um etwas auf die Beine zu stellen. Aber das ändert nichts an der Tatsache das gerade bei Formeln die Syntax umständlich und schwer zu warten ist. :) - Abgesehen davon das die Formeln, die daraus gerendert werden teilweise wie hingeschissen aussieht. (Darstellungsfehler bei zusammengesetzten Elementen wie beispielsweise die Wurzel: texfail.png) - Allerdings hoffe ich, bzw schließe nicht aus, dass das ein Fehler von mir ist, nicht von TeX :)

Ich empfehle mit einer ausführlichen Vorlage zu beginnen - da sind die wichtigsten Pakete etc. bereits konfiguriert und man kann sich aufs anpassen / ausprobieren beschränken.
Kannst du da etwas empfehlen?
 
Ich denk das liegt an deiner Font. Bei mir sieht es so aus

texwin.png

Probier vim und emacs aus, wenn du bei einem reinkommst wirst du irgendeine gui nicht mehr verwenden wollen.
 
Ok, dann werde ich erst einmal die combo LaTeX in emacs ausprobieren - auch wenn das die Wartbarkeit der Formeln nicht im geringsten verbessert :) Aber vielleicht das Scheiben dieser.
Mir ist der Verzicht auf WYSIWYG eigentlich sehr willkommen solange ich dadurch Arbeit spare.

@marcellus: Welcher font ist das?
Mein Code sieht wie folgt aus:
Code:
\documentclass[a4paper]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}

\usepackage{dsfont}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{amsfonts}
\usepackage{amsthm}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{float}
\usepackage[ngerman]{babel}

\begin{document}
  \begin{equation}
  f(x) = \sqrt{x+1}
  \end{equation}
\end{document}
 
Was gibt dir pdflatex denn aus, wenn du es kompilierst?

Die Formeln sind imho in LaTeX am Besten zu bewältigen, bei einem WYSIWYG editor hast du zwar das Rendering, in dem du herumtippen kannst, aber wenn du etwas anspruchsvolleres machen willst bist du da sehr schnell aufgeschmissen. In LaTeX kannst du häufig Vorkommendes definieren und auf die Art Gruppieren, sieh dir dafür "\def" an.
 
Du kannst bei LaTeX bei jedem 'white space' einen Zeilenumbruch einfuegen, so dass es eine Frage des Geschmackes ist, wie Du Formel fuer Dich anschaulich formatierst. Und es ist Gewoehnungssache, damit umgehen zu lernen. Wenn Dir die Befehle nicht gefallen, wirst Du Dich an ein Zitat von Linus Torvalds halten muessen: Programiere Deine eigenes Layout-Programm, wenn Du meinst, es besser zu koennen.
Ausser Emacs kannst Du zum Beispiel auch Eclipse mit TeXlipse benutzen, ebenfalls sehr komfortabel.
 

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