Kurztipp: Floppys mit tar schreiben

stargate

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Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, Floppys zu beschreiben. Eine davon ist, ein Dateisystem (FAT, Minix, ext2...) darauf zu erzeugen und die Floppy zu mounten. Eine andere ist es, mtools zu verwenden. Dies ist wesentlich komfortabler, da sich die Tools selbst um das Mounten und Unmounten kümmern.

Eine dritte Möglichkeit ist tar. Man sollte sie schon deshalb kennen, weil sie auf UNIX-Systemen weit verbreitet ist. Bei dieser Methode nutzen wir aus, daß tar, wenn keine Ausgabedatei angegeben ist, auf ein Standard-Device schreibt. Dieses kann mit der Umgebungsvariablen TAPE gesetzt werden. Versuchen Sie mal folgendes:


TAPE=/dev/fd0
export TAPE
tar cvz /bin

Das schreibt den Inhalt des Verzeichnisses /bin als komprimiertes tar-Archiv auf die Diskette (und meldet möglicherweise einen Fehler, daß der Platz nicht reicht). Mit

tar tvz

kann man sich den Inhalt der Diskette ansehen, mit

tar xvz

wie üblich den Inhalt zurückholen.

Der große Vorteil dieser Methode: Es steht mehr Speicherplatz zur Verfügung, und zwar gleich doppelt. Zum einen benötigt man kein Dateisystem auf der Diskette, das ja durch die nötigen Verwaltungsinformationen auch einen gewissen Anteil des Platzes wegnimmt. Zum anderen kann man gleich komprimieren, wobei
bzip2 (Option -j bei neueren Versionen von GNU Tar) am besten komprimiert.

Außerdem kann tar mit der Option -M ein großes Archiv automatisch auf mehrere Floppys verteilen. Es fragt dann automatisch nach der nächsten Floppy, wenn es eine vollgeschrieben hat. Das ist wesentlich einfacher, als zu versuchen, Dateien manuell auf die Floppys zu verteilen. Bei Dateien, die größer sind als die Kapazität der Floppy, müßte man sich gar einen abbrechen, um sie zu speichern.


Information: Pro-Linux
 

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