FreeBSD oder Linux?

H

Hello

Grünschnabel
Hallo,

ich habe vor mich mit einem Server auseinanderzusetzen (ich möchte keinen öffentlich stellen, sondern (erstmal) nur einen alten PC zu einem Server konfigurieren um daran zu lernen).
Warum ich das machen möchte, erkläre ich auch gerne mal: Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit Java und PHP. Ist ein Hobby von mir geworden. Und ich möchte gerne einen Mini-Javachat auf meiner Homepage zur Verfügung stellen, nichts großes nur für meine Besucher. Das Problem ist, dass ich keinen Provider finde, der das erlaubt, außer ich miete einen eigenen Server. Bevor ich das aber tue möchte ich mich erst einmal damit vertraut machen. Schließlich kann da ja auch einiges schief gehen, wenn man sich damit nicht auskennt.

Die erste Frage die sich mit stellt ist aber: Welches Betriebssystem sollte ich nehmen?
Wie gesagt, ich kenn mich nicht sonderlich aus und würde schon gerne ein passendes nutzen für mein Vorhaben aber natürlich möchte ich auch eins das ich als Anfänger gut erlernen kann.

Über FreeBSD hab ich gelesen dass es schneller sein soll als Linux aber eigentlich das selbe (und mehr) bietet wie Linux, mit Windows hab ich mich generell noch gar nicht beschäftigt, warum weiss ich auch nicht so genau.
Allerdings muss ich dazu sagen, alles was ich zu den Vorteilen von FreeBSD gelesen habe ist schon über 5 Jahre alt und für mich ist fraglich ob das auch aktuell noch zutrifft.

Deswegen meine Frage ob FreeBSD zum lernen geeignet ist und auch später geeignet ist für mein kleines Vorhaben. Oder ob es doch lieber Linux sein sollte, wenn ja: Da gibt es ja auch viele verschiedene.
Ich würde mich freuen, wenn mir jemand bei der Wahl ein wenig helfen kann, wenn möglich auch mit kleinen Erklärungen.

Vielen Dank.
 
Generell würde ich bei solch einer Frage die Antwort geben: Ausprobieren. Einfach testen und das nehmen was dir persönlich am besten gefällt. Da du aber schreibst dass du einen Server mieten willst ist die Frage welche Art von Server. Wenn du einen Root oder einen VServer nimmst kann es sein dass in den meisten Fällen das OS schon vorgegeben ist (CentOS, Suse, ...). D. h. dass du nicht immer eine eigene Auswahl treffen kannst. Deshalb solltest du vorab abklären welche OS-Varianten zu deiner Verfügung stehen. Es bringt dir nichts dich in FreeBSD einzuarbeiten wenn du es später nicht bei deinem Server wählen kannst :) .
 
Wenn ich meine Erfahrungen gemacht habe wird es dann wohl ein root-Server sein den ich mieten will. Da gibt es dann zwar immer diese Vorauswahl an Betriebssystemen, aber das hindert ja an für sich nicht daran, ein eigenes aufzuspielen und zu konfigurieren. Darüber hab ich mich auch schon informiert, eben wegen genau der Bedenken "wenn ich mich jetzt auf eins versteife und das stellen die nicht zur Verfügung muss ich wieder von neu anfangen", aber wie gesagt: Nach ein wenig Recherche weiss ich wenigstens schonmal dass ich auf einem gemietetem Rootserver fast immer ein eigenes Betriebssystem selbst installieren kann. Zu der Installation wird es dann nur eben keinen Support geben, womit man ja leben kann, wenn man es dann mal gelernt hat.
 
Hallo

Es kommt darauf an, was du amchen willst und welches filesystem du primär haben willst.

Wenn es ZFS sein "muiß", soll, geht an FreeBSD und derivaten kein Weg vorbei, bei allen anderen Linuxditris geht ZFS nur per fuse, also Schrott.

Soll es kein ZFS sein, kann es BSD, oder irgendein Linux sein, außer gentoo, slackware, sabayon, das sollte nur als erfahrerer Linuxuer eisnetzen und außer slackware, auch nciht auf einem Server.

Was du dann letztendlich nimmst (Debian, Opensuse, Archlinux, Ubuntu) ist eigentlich egal und ist fast immer Geschmackssache, weniger opjektive Gründe.

mfg
schwedenmann
 
Linux und FreeBSD haben beide Vorteile aber auch Nachteile. Für FreeBSD spricht vor allem neben sehr guter Stabilität und Sicherheit das ZFS Dateisystem. Das hat Funktionen die du so außer unter Solaris unter keinem System so findest. Wobei ZFS natürlich nicht für eine schwache Hardware optimal ist.

Schau dir einfach mal ein Linux und ein FreeBSD an und entscheide dann was dir mehr zusagt. Im privaten Bereich sollte es keine große Rolle spielen welches System du nutzt.

Grüße
 
@all - sorry, wenn ich hier dazwischen quatsche...
Ich beschäftige mich schon seit Jahren mit Java und PHP. Ist ein Hobby von mir geworden. Und ich möchte gerne einen Mini-Javachat auf meiner Homepage zur Verfügung stellen
das geht mit jeder Distribution oder jedem OS. Ob jetzt Linux, BSD, Windows, Mac...
Die erste Frage die sich mit stellt ist aber: Welches Betriebssystem sollte ich nehmen?
Debian - mit Linux oder FreeBSD - versuche es einfach. Ich persönlich bevorzuge Debian GNU Linux! Der Lerneffekt ist hier einfach fantastisch!
 
Danke für die Antworten. Ich hab mich entschieden mir FreeBSD und Debian Squeeze einmal anzuschauen und werde dann entscheiden was mir mehr zusagt. Für mein Vorhaben scheinen ja die beiden sowie alle anderen OS ausreichend zu sein.
Eine Frage hätte ich aber noch: Inwiefern ist FreeBSD sicherer/stabiler als andere?
 
Rein vom lerneffekt ist FreeBSD jeder Linuxdistro einfach ueberlegen. Zudem ist ein nacktes frisch installiertes FreeBSD wesentlich strukturierter, uebersichtlicher, sauberer und auch logischer. Ausserdem gibts noch ein riesiges Handbuch dazu, das hat man so in der Linuxwelt auch nicht weil alles Distrospezifisch angepasst ist; wer sich ein Linux auf die kiste knallt lernt kein Linux sondern die jeweilige Distro, Linux kommt erst spaeter
 
wer sich ein Linux auf die kiste knallt lernt kein Linux sondern die jeweilige Distro
Ach ja? freeBSD kennt jedoch inzwischen auch rund 50 Distributionen...

Ich weiss es nicht und frage Dich: Gibt es tatsächlich einen Unterschied, ob ich mir Gentoo oder Debian mit dem freeBSD-Based (Kernel) auf die Platte haue. Sind die wirklich alle gleich?
Ausserdem gibts noch ein riesiges Handbuch dazu
Eines? Welches denn? :-)
 
wer sich ein Linux auf die kiste knallt lernt kein Linux sondern die jeweilige Distro, Linux kommt erst spaeter

Es stimmt schon, das man zuerst dem Umgang mit der jeweiligen Linuxdistribution lernt. Ist das unter *BSDs nicht das selbe? OpenBSD und FreeBSD z.B. unterscheiden sich doch auch. Wo ein Linuxkernel werkelt, ist auch ein Linux drin. Egal ob Slackware, Debian oder Ubuntu. Überall kann man den Umgang mit Linux lernen.
 
FreeBSD ist wirklich toll und läuft als Server sehr gut. ABER es ist auch eine riesen Baustelle! Nur mal ein paar Sachen aufgezählt:

- GEM/KMS - KMS funktioniert (nur mit Intel) ja toll aber dann kann ich die Konsole nicht mehr nutzen. (Alternative vidcontrol)
- Es gibt weder Unterstützung für ext3, ext4, reiserfs oder xfs. extX kann man einbinden, wenn man Glück hat.
- UTF8 auf der Konsole gibt es nicht! <= Das nervt mich persönlich am meisten!
- Virtualisierung gibt es nicht auf FreeBSD. Es wird daran gearbeitet aber eben wie so oft, verläuft das im Sand. (Schade)

Linux ist mittlerweile an FreeBSD nicht nur vorbei gezogen sondern FreeBSD wurde schon überrundet! Linux wird sein "btrfs" bekommen und dann fällt ein weiterer Grund (ZFS) für FreeBSD.
Ich setze selber *BSD ein aber wirklich nur da wo es Sinn macht. Storage (FreeBSD) und Firewall (OpenBSD).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[...]
- Es gibt weder Unterstützung für ext3, ext4, reiserfs oder xfs. extX kann man einbinden, wenn man Glück hat.
[...]
Etwas Offtopic:

Kennt jemand eine gute, ausführliche Dokumentation (außer den Linux-Kernel -- aufgrund der Lizenz) wie die Dateisysteme extX funktionieren bzw. intern ihre Daten ablegen?
Würde gerne bei meinen Spielereien zumindestens Leseunterstützung implementieren.

Vorweg: Vielen Dank!
 
- Es gibt weder Unterstützung für ext3, ext4, reiserfs oder xfs. extX kann man einbinden, wenn man Glück hat.
Wenn der Kernel mit EXT2FS kompiliert wird, kann er auch ext3 mounten. Readonly-Access für XFS und reiserfs ging aber auch vor Jahren schon. Da ich FreeBSD schon seit geraumer Zeit nicht mehr zum Experimentieren nutze, sondern nur noch für bestimmte Anwendungsfälle, weiss ich allerdings nicht, ob diesbezüglich irgendwas aus dem Kernel und/oder aus den Ports rausgeworfen wurde.

- UTF8 auf der Konsole gibt es nicht! <= Das nervt mich persönlich am meisten!
Die Lösung heisst fbterm, wenn ich mich recht erinnere.

- Virtualisierung gibt es nicht auf FreeBSD. Es wird daran gearbeitet aber eben wie so oft, verläuft das im Sand. (Schade)
http://wiki.freebsd.org/VirtualBox <- Ist das nicht genug Virtualisierung?

Linux ist mittlerweile an FreeBSD nicht nur vorbei gezogen sondern FreeBSD wurde schon überrundet! Linux wird sein "btrfs" bekommen und dann fällt ein weiterer Grund (ZFS) für FreeBSD.
Nein, Linux hat nur einen andere Fokus. Während man versucht unter Linux jeden Kram möglichst schnell zu unterstützen, fliesst in FreeBSD kaum etwas ein, was nicht stabil läuft und es wird mehr Wert auf Sicherheit gelegt. Der FreeBSD-Kernel weist nicht jedes Jahr dutzende Sicherheitslücken auf. Ausserdem ist FreeBSD ein klassisches Server-System und hat nicht den Anspruch für Desktops wirklich geeignet zu sein, auch wenn Distros wie PC-BSD den Spagat versuchen. Wer ein BSD als Desktop nutzen will, sollte sich einen Mac besorgen. So oder so sind FreeBSD und Linux gleichermaßen Bastelsysteme. Als Server sind aber beide gleichermaßen gut geeignet, sofern die gewünschte Server-Hardware unterstützt wird, was bei beiden nicht immer der Fall ist. Von überholt kann imo jedenfalls nicht die Rede sein, ausser vielleicht bei der Anzahl der Sicherheitslücken und der Anzahl der mehr schlecht als recht unterstützen Hardware.
 
Wenn der Kernel mit EXT2FS kompiliert wird, kann er auch ext3 mounten. Readonly-Access für XFS und reiserfs ging aber auch vor Jahren schon. Da ich FreeBSD schon seit geraumer Zeit nicht mehr zum Experimentieren nutze, sondern nur noch für bestimmte Anwendungsfälle, weiss ich allerdings nicht, ob diesbezüglich irgendwas aus dem Kernel und/oder aus den Ports rausgeworfen wurde.
Schön und gut aber was will ich mit einem Readonly FS? Grossartig Datenaustausch ist da nicht!
Die Lösung heisst fbterm, wenn ich mich recht erinnere.
Ja schon versucht? Das Projekt ist seit zwei Jahren tot. So etwas muss in das Basissystem!
http://wiki.freebsd.org/VirtualBox <- Ist das nicht genug Virtualisierung?
Virtualbox auf einem richtig prod. Server? Nicht wirklich!
Nein, Linux hat nur einen andere Fokus. Während man versucht unter Linux jeden Kram möglichst schnell zu unterstützen, fliesst in FreeBSD kaum etwas ein, was nicht stabil läuft und es wird mehr Wert auf Sicherheit gelegt.
Genau darum liebe ich FreeBSD auf dem Server!
...Von überholt kann imo jedenfalls nicht die Rede sein, ausser vielleicht bei der Anzahl der Sicherheitslücken und der Anzahl der mehr schlecht als recht unterstützen Hardware.
Genau da geht es doch los! Auf einem Server spielt das keine grosse Rolle aber auf dem Desktop kannst du mit *BSD nichts mehr anfangen. Das ist meine Meinung aber was für eine Grafikkarte baust du in ein FreeBSD System auf dem Desktop? Wenn nicht Nvidia wäre was würdest du machen? Weiter gehts mit Gnome3. Selbst XFCE hat den Support von FreeBSD gekappt. Was ist mit Systemd? Ja *BSD haben gute init Systeme was dir aber nichts nützt, wenn ein Gnome oder KDE was auch immmer dies vorraussetzt.
 

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