Privater Mailserver

kerberos

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Mitglied
Hallo Leute,

gibt es die Möglichkeit, einen "Mail"Server zu betreiben, der meine Mails von meinen Providern (pop3-Konten) runterlädt, lokal speichert und ich dann mit meinem Mailprogramm betrachten kann?
Vorteil wäre, egal welches Progamm man verwendet, die Mails liegen immer auf diesem Server. Man kann somit das Mailprogramm problemlos wechseln, und erspart sich exportieren, konvertieren, importieren, etc, so wie man das ja immer wieder liest 8)

Gibt es sowas, bzw. ist das machbar?

Danke
Markus
 
Ja, das ist möglich. Ich habe mir sowas vor ein paar Monaten mal auf dem Laptop eingerichtet, allerdings bin ich mit meiner Lösung noch nicht zufrieden. Ich hoffe es stört dich (Markus) nicht, wenn ich diesen Thread für meine Problemchen gebrauche?

Ziel der Aktion sollte sein, dass ich meine Mails immer bei mir haben wollte, aber auch die Möglichkeit haben wollte, sie von anderen Rechnern aus lesen zu können (z.B. Desktop-Rechner mit größerem Monitor). Auf Procmail und die damit einhergehenden Filtermöglichkeiten war ich auch scharf:). Vorher habe ich Sylpheed für alles (abrufen, filtern, sortieren, archivieren) verwendet, naja, eigentlich verwende ich ihn immernoch. Für die Server-"Lösung" habe ich folgende Software verwendet:
  • Fetchmail zum Abholen der Mails von meinen POP3 Accounts.
  • Exim als MTA(?), der die Mails lokal zustellt bzw. zuletzt an Procmail weiterleitet. Die Wahl fiel hierauf, da Exim bei Debian per default installiert wird. Wirklich benötigt wird er bei meiner Konfiguration afaik aber nur, um Mails vom System an mich als User zuzustellen.
  • Procmail zum Mails filtern (MDA?). Dieses Programm wollte ich aus mehreren Gründen verwenden. Es wird per Config-File konfiguriert, was ich erheblich komfortabler finde, als die (imho umständlichen) Dialoge von Sylpheed. Des weiteren kann man hier Mails beim filtern verändern, z.B. von Spamassassin Statistiken im Header eintragen lassen, was mir mit Sylpheed nie gelungen ist.
  • Dovecot als IMAP-Server kümmert sich um die weitere Verwaltung. Nun kann ich mit einem beliebigen Mailprogramm (MUA) per IMAP auf die Mails zugreifen.

Versenden müsste ich Mails immernoch 'normal' per Mail-Programm. Das sehe ich allerdings nicht als Problem, sondern ich habe das bewusst noch nicht konfiguriert. Nicht dass mein Rechner wie wild Mails verschickt, von denen ich evtl. nichts weiß...

Probleme:

Neue Mails werden bei Sylpheed (an den ich mich im Laufe der Jahre gewöhnt habe) nicht automatisch angezeigt. Hier kann man iirc nur einzelne Ordner aktualisieren oder alle Ordner scannen lassen, was ewig dauert.

Mails verschieben dauert ewig. Also so Dinge wie 1000 harmlose Text-Mails aus einer Mailingliste in einen anderen Ordner schieben dauert deutlich über eine halbe Minute. Dovecot scheint da nicht so effizient zu sein. OK, der Rechner ist schon was älter (P3 800MHz), aber 1000 Textdateien mit je etwa 10kB zu verschieben sollte doch etwas schneller gehen.

Die Passwort-Konfiguration bei Dovecot hab ich nicht verstanden, so dass das ganze nur Testweise mit meinem normalen User-Passwort lief...

Der Gelesen-Status der Mails wird nicht vom IMAP-Server gespeichert. Bei jedem Test mit einem anderen Mailprogramm erscheinen wieder alle Mails als ungelesen.


Ich schätze ein Großteil meiner Probleme liegt in der Wahl von Dovecot als IMAP-Server bzw. in der Kombination mit Sylpheed als MUA. Ich bin mir auch nicht mehr bei allem 100% sicher. Es ist schon ein halbes Jahr her, dass ich das ausprobiert habe. Ich hatte noch 2 andere IMAP-Server getestet. Bei einem habe ich die Zusammenarbeit mit Procmail nicht geschafft, den Namen weiß ich grad nicht mehr. Dann war da noch Cyrus, dabei bin ich überhaupt nicht durchgestiegen, wie man dabei Accounts anlegen soll und vorallem Passwörter vergibt. Der scheint irgendwie für größeres geschaffen zu sein (1000 Mailaccounts und aufwärts).

An den Threadersteller: Ich hoffe ich konnte dir damit einen Überblick geben, was so möglich ist und welche Fehler man vielleicht machen bzw. welche Probleme einen erwarten können. Hoffentlich habe ich dich nicht abgeschreckt ;)


Edit (besser spät als nie): Das extrem langsame Verschieben von Mails hat sich erledigt, nachdem ich Dovecot vom MBox auf das Maildir Format umgestellt habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab hier eine Lösung mit Postfix + Dovecot und getmail am laufen, kann getmail eigentlich nur empfehlen, weil es mails noch eine gewisse Zeit auf dem Server liegen lassen kann, das geht bei fetchmail imho nicht.

Performance-Mäßig funktioniert das wunderbar, lokal greife ich per IMAP-Client (thunderbird) auf den Server zu von unterwegs per roundcube.

Das ganze läuft sehr gut und kostet den Server nicht viel Performance da dovecot sehr schonend mit den Resourcen des Servers umgeht. Als WebServer kommt Lighttpd zum Einsatz.

Gruß
D.
 
kann getmail eigentlich nur empfehlen, weil es mails noch eine gewisse Zeit auf dem Server liegen lassen kann, das geht bei fetchmail imho nicht.
'fetchmail -k'? Damit kann man allerdings nicht sagen, wielange die email auf dem server bleiben soll.
 
Danke für die zahlreichen Antworten.

So, ich habe nun Fetchmail, Dovecot und Postfix installiert. Das muss ausreichen, oder brauch ich nochwas?

THX
Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kerberos,

es geht auch ohne IMAP. Dann werden die ankommenden Mails in einer Mailbox in /var/mail gespeichert. Aus der holt sich der MUA (z.B. Sylpheed) die Mails.
Vorteil: dann gibt es chades Problem auch nicht.

Für postfix solltest du dir noch cyrus-sasl, amavisd-new und spamassassin installieren. Vielleicht auch nen Virenscanner, der die eine oder andere Virenmail entsorgt - auch wenn keine Gefahr besteht.
Cyrus-sasl ist für die Authentifizierung beim Provider für den Versand. Die Bibliothek muß beim Kompilieren eingebunden werden...

Außerdem solltest du dir Literatur zu Postfix zu Gemüte führen. Da steht einiges interessantes drin.

Viele Grüße,

CEROG
 
Also mitlerweile läuft alles so halb. Mails werden mit Fetchmail abeholt -> dürfte funktionieren, zumindest sehe ich keine FM. Als smtp-server verwende ich uw-imapd. Ich sehe in Webmin zwar unter Postfix, dass ich Mails bekommen habe, finde aber nicht wo die liegen ;(
Unter /var/mail is nix... Wo können die noch sein? Hab alles nach "mail" durchsucht, aber nix gefunden!
Außerdem fragt mein Mailprogramm nach einem PW für meinen SMTP-Server. Dachte das sein mein User-PW ist es aber nicht. Was kann es denn dann sein? ?(

Weiß jemand Rat?

THX
Markus
 
Also mitlerweile läuft alles so halb. Mails werden mit Fetchmail abeholt -> dürfte funktionieren, zumindest sehe ich keine FM. Als smtp-server verwende ich uw-imapd.
SMTP???? Das ist doch ein IMAP-Server.

Ich sehe in Webmin zwar unter Postfix, dass ich Mails bekommen habe, finde aber nicht wo die liegen ;(
Unter /var/mail is nix... Wo können die noch sein? Hab alles nach "mail" durchsucht, aber nix gefunden!
Außerdem fragt mein Mailprogramm nach einem PW für meinen SMTP-Server. Dachte das sein mein User-PW ist es aber nicht. Was kann es denn dann sein? ?(

Weiß jemand Rat?

THX
Markus

Schau dir mal diese Beschreibung an.

Viele Grüße aus Modena,

CEROG
 
Du hast natürlich Recht :D, sorry, meinte eh IMAP-Server.
An diese Anleitung habe ich mich gehalten! ?(
 
Schau doch mal in deinem Homeverzeichnis nach, ob es da Unterverzeichnisse wie "Mail" gibt.
Da ich bis jetzt mit keinem IMAP-Server arbeite, kann ich dir hier nicht weiter helfen.

Mal was ketzerisches:
Mit wieviel Rechnern greifst du auf deine E-Mails zu?
Wenn du nur einen Rechner verwendest, lohnt sich der ganze Aufwand nicht. Da reicht Postfix mit Spam- und Virenfilterung und fetchmail.

Viele Grüße,

CEROG
 
Nö, im Homerverzeichnis ist leider nix. ?(
Ein paar PCs hab ich schon :D
Aber mir geht es eigentlich darum, das Mailprogramm leichter wechseln zu können! Ich möchte mal dieses mal jenes probieren und die Mails dann immer importieren, dann wieder exportieren, dann geht nur die Hälfte,............. Dasist schon sehr umständlich.
Auf dem IMAP-Server hätte ich immer die Mails liegen, egal welchen Client man verwendet

Greetz
Markus
 

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