Motivation für BSD

blueshark

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Doppel-As
Ich habe von ein paar Jahren mit Linux angefangen, weil es eine Alternative zu Windows war und weil an der Uni die PCs mit Linux ausgestattet waren. Bis vor ein paar Monaten dachte ich, wenn ich an Unix dachte, nur an Großrechner. Während meines Auslandsaufenthalts in Florida habe ich einen Freund kennengelernt, der FreeBSD nutzte. Er ist ein totaler Gegner der GPL und somit kam für ihn Linux nicht in Frage.

Mich interessieren nun eure Beweggründe, warum ihr Unix/BSD und nicht Linux installiert habt.
 
Hm, ein interessanter Artikel dazu ist:
http://www.over-yonder.net/~fullermd/rants/bsd4linux/bsd4linux1.php

Meine Kritikpunkte an Linux wären:
- dezentrales kaum Kontrolliertes Wachstum
- entweder Source-Distri ODER unschöne Paket-System
- GNU ist ein Philosophie. BSD ist Pragmatik. Für mich ist Software pragmatisch!

Dazu muss ich sagen, dass ich gerade erst umstelle....
Und diese Frage fühte meist zu endlosen Diskussionen, weswegen sie die meisten erfahrenen Benutzer garnicht erst führen. ;)
 
Kommerzielle Software im kommerziellen Umfeld läuft in den meisten Fällen auf "Big Iron". Daher kommt nur AIX, HP-UX, Solaris und ein bisschen Tru64 in Frage. :)
 
Zu den Beweggründen kann ich nichts sagen, da ich GNU/Linux verwende. Aber aus Erfahrung (von/über Bekannte) würde ich einfach sagen, dass *BSD Systeme für manche Aufgaben vielleicht besser geeignet sind oder es einfach der persönlichen Arbeitsweise mehr entgegen kommt.

- GNU ist ein Philosophie. BSD ist Pragmatik. Für mich ist Software pragmatisch!

Wieso soll ein "mir ist alles egal"-Einstellung pragmatischer sein als wenn man sich überlegt was man erreichen/unterstützen will und was nicht?

An dieser Stelle einfach mal ein kleiner Link zum nachlesen und nachdenken:
http://www.gnu.org/philosophy/pragmatic.de.html

PS: Ich habe weder etwas gegen *BSD Systeme noch gegen die BSD-Lizenzen, kann es aber nicht so stehen lassen wenn immer wieder GNU als die Philosophie oder sogar Idealismus dargestellt wird (oft mit dem Ziel etwas "negatives" zu implizieren) und BSD als etwas pragmatisches. Beide (BSD und GNU) haben eine Philosophie und beide setzen diese erfolgreich und pragmatisch um (wie man an tausenden von Zeilen Code sehen kann).

PPS: GNU bedeutet übrigens nicht immer gleich (L)GPL. Es gab/gibt durchaus auch Situationen wo GNU bzw. die FSF eine BSD-Style Lizenz empfiehlt. Das nenne ich mal pragmatisch, jede Situation für sich bewerten und die (langfristig) beste Entscheidung treffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guter Beitrag Pinky! :oldman

Zum einen ist GPL und LGPL in meinen Augen auf keine Fall negative! Es ist eine durchaus geeignete, erfolgreiche Art Software zu entwickeln.
Persönlich entwickle ich auch Software unter diesen Vorgaben - d.i. (L)GPL - aus den im Link beschriebenen Gründen (Böse Firmen, bla blubb ;) )

Allerdings möchte ich einige Begriffe klarstellen (zumindest einen Versuch machen) :think:

Wieso soll ein "mir ist alles egal"-Einstellung pragmatischer sein als wenn man sich überlegt was man erreichen/unterstützen will und was nicht?

Was mit pragmatisch hier gemeint ist, d.i. die Entwicklung von Software, wobei es um die Software geht und diese nicht Selbstzweck wird. GNU hingegen, vertritt eben diesen Idealismus, welcher als Selbstzweck das "Öffnen" aller Sourcen hat. Besonders durch das strenge Copyleft der GPL wird versucht das Ziel zu erreichen.

Meine Persönliche Kritik hierdran ist, dass man andere Entwickler zu etwas zwingt. Deswegen sympatisiere ich auch mit BSD, was proprietäre Software als Suboptimale Lösung ansieht, aber durchaus akzeptiert.
Richtig ist jedoch, dass GPL dann pragmatisch wird, wenn man seine Software unter GPL stellt, um den Verkauf von dritten zu vermeiden...

Allerdings habe ich Gerüchte gehört, dass einige Kernel-Bauer (Linux) soweit gehen closet-source-treiber zu unterbinden, dass sie in regelmässig Schnittstellen so abändern, dass eine kommerzielle Entwicklung zu teuer wird... Ob es wahr ist sei dahingestellt, jedoch zeigt das Beispiel, dass hier jeglicher Pragmatismus verloren geht, d.i. es kommt nicht mehr darauf an, dass Software funktioniert, sondern, dass der GPL-Idealismus durch gedrückt wird...
 
Was mit pragmatisch hier gemeint ist, d.i. die Entwicklung von Software, wobei es um die Software geht und diese nicht Selbstzweck wird.

Je nachdem wie du es definierst hat jede Software einen "Selbstzweck".

GNU hingegen, vertritt eben diesen Idealismus, welcher als Selbstzweck das "Öffnen" aller Sourcen hat.

BSD vertritt den Idealismus, dass jeder machen soll was er will, die Software am besten die größt mögliche Verbreitung findet (egal in welcher Form) und das die Menschen gut genug sind damit genug zu den BSD Leuten zurück fließt.
Was jetzt mehr Idealismus ist, vor allem der letzte Teil der von einem "perfekten Menschen" in unserer "un-perfekten Welt" ausgeht, mag jeder selber entscheiden.

Auch proprietäre Software hat ihren Idealismus und Selbstzweck. Hier geht es darum als Ersteller Kontrolle und Macht gegenüber den Anwender auszuüben und ein mögliches Monopol zu errichten.

Meine Persönliche Kritik hierdran ist, dass man andere Entwickler zu etwas zwingt.

Niemand zwingt dich GPL Software für deine Entwicklung zu verwenden.
Dagegen zwingt proprietäre Software (und das kann oft eben auch ehemaliger BSD Code sein) oft Menschen in den Verzicht ihrer Freiheit. Da man eben durch den lock-in Effekt von proprietärer Software nicht mehr so einfach davon los kommt und in vielen Lebensbereichen auch zu dieser Software gezwungen wird.

Richtig ist jedoch, dass GPL dann pragmatisch wird, wenn man seine Software unter GPL stellt, um den Verkauf von dritten zu vermeiden...

Falsch, GPL Software kann man verkaufen. Würde GPL Software irgendeine kommerzielle Handlung verbieten, dann wäre die GPL keine Freie Software Lizenz!

Allerdings habe ich Gerüchte gehört, dass einige Kernel-Bauer (Linux) soweit gehen closet-source-treiber zu unterbinden, dass sie in regelmässig Schnittstellen so abändern, dass eine kommerzielle Entwicklung zu teuer wird...

Da wird nichts mit Absicht gemacht, aber wenn es technisch sinnvoll ist etwas anders/besser zu machen, dann sollte man es machen und sich nicht aus Rücksicht zu irgendeiner proprietären Software davon abhalten lassen.

Ob es wahr ist sei dahingestellt, jedoch zeigt das Beispiel, dass hier jeglicher Pragmatismus verloren geht, d.i. es kommt nicht mehr darauf an, dass Software funktioniert, sondern, dass der GPL-Idealismus durch gedrückt wird...

Das Software funktioniert ist nicht das einzige pragmatische! Aber das ist die imho kranke Denkweise die in unserer Gesellschaft Einzug gehalten hat: Pragmatisch und gut ist nur noch was den wirtschaftlichen Gewinn eines Unternehmens maximiert.
Ich kann mich damit nicht identifizieren. Sachen wie Umweltschutz, Tierschutz, Sozialstaatlichkeit, Freiheit,... sind für mich mind. genauso pragmatisch wie irgendwelche wirtschaftlichen Faktoren.

Das Software gut funktioniert kann sogar schlecht sein! Wird hier an Hand von DRM sehr gut beschrieben (unter der Überschrift "Powerful, reliable software can be bad"): http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html
 
Kommerzielle Software im kommerziellen Umfeld läuft in den meisten Fällen auf "Big Iron". Daher kommt nur AIX, HP-UX, Solaris und ein bisschen Tru64 in Frage. :)
Naja, ganz so isses nicht mehr.
Ich habe einige Kunden bei denen geschäftskritische Anwendungen mittlerweile unter Linux laufen. Mehr und mehr stellen auf Linux um, auch die "dicken Dinger".

Die Wartung ist einfach günstiger und besser als bei den guten alten Unix Derivaten. Eine Ausnahme bildet m.E. nur Solaris.

Nächste Woche startet wieder ein Migrationsprojekt von HP-UX auf RHEL 4 :))

Viele Grüße,
Tom
 
Ich setze da FreeBSD ein wo ich mich verlassen können muss. Auch von der Konfiguration ist FreeBSD gut. Bloß bei manchen Programmen gibt es schwierigkeiten d.h. hab ich im Moment wieder ein Linux (und natürlich ein FBSD).
 
Meine Persönliche Kritik hierdran ist, dass man andere Entwickler zu etwas zwingt.
Auch wenn viele Leute das behaupten, ist und bleibt es Unsinn! Die GPL zwingt niemanden zu irgendwas. Niemand wird gezwungen, seinen Quelltext unter der GPL zu veröffentlichen - nur darf er eben keine GPL-Software verwenden.
Oder anders gesagt: Wenn ein Entwickler proprietärer Software seinen Quellcode vor anderen Leuten "schützen" darf, dann dürfen GPLer das auch.
Allerdings habe ich Gerüchte gehört, dass einige Kernel-Bauer (Linux) soweit gehen closet-source-treiber zu unterbinden, dass sie in regelmässig Schnittstellen so abändern, dass eine kommerzielle Entwicklung zu teuer wird...
Das stimmt nicht. Die Schnittstellen werden genau dann geändert, wenn es gute technische Gründe dafür gibt - Pragmatismus pur. Es wird aber zu Recht keine Rücksicht auf irgendwelche Kriminellen genommen, die ihre Kernelmodule nicht unter die GPL stellen.
Ob es wahr ist sei dahingestellt, jedoch zeigt das Beispiel, dass hier jeglicher Pragmatismus verloren geht
Ich will einmal von der Tatsache absehen, dass man mit einem falschen Beispiel nichts zeigen kann.
Tatsache ist, dass closed source-Kernelmodule nicht wartbar, für den Nutzer weniger transparent und bequem und nicht portabel sind. Das sind gewichtige, praktische Gründe dafür, dass man mit diesem proprietären Kram nicht gerne (oder am besten gar nicht) zusammenarbeitet.
 
Also wenn es jetzt auch blöd klingt:
Mit Free- und OpenBSD komme ich besser zurecht, als Debian, Ubuntu ...
Die Dokumentationen der BSD-Derivate scheinen meinem Gehirn besser zugänglich zu sein, warum auch immer.
 
Also wenn es jetzt auch blöd klingt:
Mit Free- und OpenBSD komme ich besser zurecht, als Debian, Ubuntu ...
Die Dokumentationen der BSD-Derivate scheinen meinem Gehirn besser zugänglich zu sein, warum auch immer.

Mir gehts genauso.
Sowieso .
Scheiß auf BSD Style Lizenz und auf GPL!

BeerLicense, die find ich gut.
Wenn ich ein Programm schreiben würde würde ich es unter diese Lizenz stellen.
Funktionsweise:

Das Programm ist kostenlos, wenn es euch gefällt und ihr mich mal irgendwo trefft müsst ihr mir ein Bier ausgeben.
 
Mir gehts genauso.
Sowieso .
Scheiß auf BSD Style Lizenz und auf GPL!

BeerLicense, die find ich gut.
Wenn ich ein Programm schreiben würde würde ich es unter diese Lizenz stellen.
Funktionsweise:

Das Programm ist kostenlos, wenn es euch gefällt und ihr mich mal irgendwo trefft müsst ihr mir ein Bier ausgeben.

das ist eine sachliche diskussion und kein 1337-dummfugswettbewerb.
 
Genau. Schliesslich ist niemand zum Vergnügen hier, sondern wir sind alle die persönlichen Schuhputzer der arroganten, aufgeblasen Gartenzwerge von "Moderatoren" hier.
Aber künftig ohne mich!
 
Genau. Schliesslich ist niemand zum Vergnügen hier, sondern wir sind alle die persönlichen Schuhputzer der arroganten, aufgeblasen Gartenzwerge von "Moderatoren" hier.
Aber künftig ohne mich!

Wo liegt bitte dein Problem wenn Hörnchen den Thread auf Niveau halten möchte?
Wenn es dir besser gefällt das solche Beiträge lieber im Sandkasten/Mülleimer verschwinden, sag mir bescheid!
 
Vielleicht liegt mehr Niveau in der Aussage drin als mancher denkt, denn auch der Schöpfer der Beerware-License hat sich so seine Gedanken bezüglichen diesen Dingen gemacht. Worin in der obigen Aussage die Niveaulosigkeit liegen soll erschließt sich mir beim besten Willen auch nicht.

http://people.freebsd.org/~phk/ (runterscrollen)

Ich "scheiß" zwar nicht drauf, aber ich bin der gleichen Ansicht und habe mir da einiges mehr Gedanken gemacht als so mancher "Philosoph" bzw. "Pragmatiker". Vice versa könnte man dies auch als Respektlosigkeit ob Unverständnis gegenüber dem obigen Schreiber bezeichnen. Aber jeder wie er mag. Die "Denkbasis" von *BSD ist guter Code und der rest ist schnuppe - die Lizenz ist eine Notwendigkeit in den USA. Sprich keine Garantie und Namensnennung, beides wird bei uns vom Urheberrecht gedeckelt - Urheber muß immer genannt werden und grob fahrlässig (wie immer man das auch definiert) darf nichts sein. Ergo paßt Beerware auch, auch zu *BSD und erst recht zur Thematik.
 
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