gtk# für GNOME freigegeben

DennisM

DennisM

Moderator u. Newsposter
http://www.unixboard.de/gallery/files/40-gnome.gif

Heute gab das GNOME Team bekannt, dass gtk# und Mono als Abhängigkeit für GNOME zugelassen wird. Es soll allerdings sichergestellt werden, dass GTK# wieder komplett aus GNOME entfernt werden kann, dies müsste geschehen wenn Microsoft seine Softwarepatente zur Anzeige bringt. Die erste GTK# Anwendung soll Tomboy sein, allerdings soll immernoch das GNOME-Panel Applet stickynotes mitgeliefert werden.

Links:

- ProLinux Meldung: http://www.pro-linux.de/news/2006/10044.html

Quelle: ProLinux
 
Ich verstehe das irgendwie nicht.
GNOME wurde doch als wirklich freie DE-Alternative zu KDE ins Leben gerufen, weil KDE auf Qt aufbaut, welches von Trolltech mit kommerziellen Interessen entwickelt wird - auch, wenn es eine Qt-Version gibt, die unter der GPL steht.

Und nun macht man doch mit der Einbindung von Mono fast dasselbe, oder?
Wenn Microsoft Mono eine Patentklage an den Hals hetzt (oder irgendwelche anderen Abartigkeiten), dann stünde doch das GNOME-Projekt ähnlich da, wie das KDE-Projekt, wenn Trolltech das GPL-Qt nicht mehr weiter entwickeln würde.

Irgendwie scheint mir das recht inkonsquent von den GNOME-Entscheidern zu sein, oder habe ich jetzt irgendwelche großen Denkfehler gemacht?
 
mikrokosmos schrieb:
Ich verstehe das irgendwie nicht.
GNOME wurde doch als wirklich freie DE-Alternative zu KDE ins Leben gerufen, weil KDE auf Qt aufbaut, welches von Trolltech mit kommerziellen Interessen entwickelt wird - auch, wenn es eine Qt-Version gibt, die unter der GPL steht.

Das verstehst du falsch. GNOME entstand nicht weil Qt kommerziell ist oder von einer Firma wie Trolltech abhängt.
Das Problem war, dass Qt zu dieser Zeit nicht frei war. KDE also von einem proprietären Toolkit abhängig war. Als Lösung hat man sich entschieden zwei Ansätze zu verfolgen, als Absicherung falls ein Projekt fehlschlägt. Einmal wurde das Projekt Harmony gestartet, welches ein freien Qt-clone zum Ziel hatte womit dann KDE in Zukunft hätte laufen können, und das andere Projekt war GNOME, ein alternativer Desktop auf der Basis des freien Toolkits Gtk+.
Durch diesen Druck stellte Trolltech Qt unter eine freie Lizenz womit Harmony eingestellt wurde, GNOME war aber schon so weit und hatte schon seine eigene Community von Hackern und Anwendern das es als alternative neben KDE weiter existierte.

Und nun macht man doch mit der Einbindung von Mono fast dasselbe, oder?

Nein, Mono ist Freie Software, Qt war das nicht.

Wenn Microsoft Mono eine Patentklage an den Hals hetzt (oder irgendwelche anderen Abartigkeiten), dann stünde doch das GNOME-Projekt ähnlich da, wie das KDE-Projekt, wenn Trolltech das GPL-Qt nicht mehr weiter entwickeln würde.

Nein, das sind zwei ganz unterschiedliche Szenarien. Urheberrecht und Patentrecht hat nicht viel gemeinsam.
Wenn Trolltech Qt nichtmehr weiterentwickelt, dann müssen die KDE Hacker ihr Toolkit eben selber weiterentwickeln. Das sollte eigentlich kein Problem sein, Teile davon (die kdelibs) entwickeln sie ja schon heute.
Wenn Mono ein Patent verletzt gibt es 3 Möglichkeiten:

1. Man ändert die Implementierung, so dass sie das Patent nichtmehr verletzt
2. Man lässt das Patent vor Gericht für nichtig erklären (prior art)
3. Man entfernt diese Funktion

Das Herz von Mono (C# und die CLI) sind ISO und ECMA Standards, die Gefahren sind hier also relativ gering. Gefährlicher sind vielleicht Window.Forms, ASP.Net und ADO.Net. Allerdings sind hier bisher keine Patente bekannt und diese Teile sind für GNOME auch nicht interessant.

Ausserdem sollte man hier nicht in Panik verfallen nur weil irgendwo der Name Microsoft auftaucht. Dazu gibt es im wesentlichen zwei Gründe:
1. Microsoft ist was Patentklagen angeht in der Vergangenheit eher passiv gewesen, da es für sie auch sehr gefährlich ist sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen (Stichwort: Anti Trust Case).
2. Patente sind ein Problem das alle Programme betreffen. Es ist also sehr wahrscheinlich das Mono Patente verletzt, genauso wie GNOME, KDE, Gtk, Qt, Java, Linux,... auch. Einige dieser Patente gehören vielleicht MS, die meisten aber wohl anderen Firmen. Patente sind ein riesen Problem, aber bei weitem kein spezielles oder besonderes Problem von Mono.

Was ich eher bei Mono negativ sehe ist, dass es ein riesen Ansturm von prorietärer Software für GNU/Linux und GNOME erzeugen könnte, da proprietäre Windows Anwendungen auch plötzlich auf GNU/Linux laufen und/oder leicht portiert werden können. Von diesem Standpunkt gefällt mir KDE und Qt mittlerweile deutlich besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist denn so schlecht daran, wenn propritäre Anwendungen schnell und einfach portiert werden könnten??
 
andylinux schrieb:
Was ist denn so schlecht daran, wenn propritäre Anwendungen schnell und einfach portiert werden könnten??

Ich verstehe die Frage jetzt einfach mal so "Was ist schlecht an proprietärer Software?" Als schnelle Antwort einfach mal ein Link, da ich gerade nicht viel Zeit habe: http://www.gnu.org/philosophy/shouldbefree.html
Hier noch eine kürzere Fassung des Textes: http://www.gnu.org/philosophy/why-free.html

Bei Bedarf können wir das dann auch gerne weiter diskutieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja das Ganze ist ein sehr sensibles Thema, deswegen wird es ja auch so gehandhabt, dass die GTK# Anwendungen direkt wieder aus GNOME entfernt werden können.

MFG

Dennis
 
@pinky: Danke für die recht umfangreiche Darstellung. :)
 
@pinky: das hast du falsch verstanden. Ich meinte, was denn so schlecht daran wäre, wenn eine große Menge an proprietärer Software einzug auf den Linux Desktop nehmen würde.

Ich seh' da jetzt nichts großartig negatives. Wär doch schon, wenn Klickibunti User doch auch ihre BezahlTeuerGeldProgramme auf ihrem Linux Rechner laufen haben können. Zwingt uns doch keiner diese Programme zu benutzen.
 
andylinux schrieb:
@pinky: das hast du falsch verstanden. Ich meinte, was denn so schlecht daran wäre, wenn eine große Menge an proprietärer Software einzug auf den Linux Desktop nehmen würde.

Ich seh' da jetzt nichts großartig negatives. Wär doch schon, wenn Klickibunti User doch auch ihre BezahlTeuerGeldProgramme auf ihrem Linux Rechner laufen haben können. Zwingt uns doch keiner diese Programme zu benutzen.

Für mich ist Freiheit ein allgemeingut, dass nicht nur denen zusteht die sich bewusst dafür entscheiden. Ich sage ja auch nicht: "Du bist momentan in einer Situation wo dir die Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Reisefreiheit,... egal ist, also stecke ich dich in ein "Paralleluniversum" indem du diese Freiheit nicht hast, du interessierst dich ja gerade eh nicht dafür."

Von daher sind proprietäre Programme ("BezahlTeuerGeldProgramme" trifft es nicht wirklich, da es hier um frei vs. proprietär geht und nicht um kommerziell vs. nicht-kommerziell) für mich keine Lösung oder Bereicherung für GNU/Linux. Ich glaube, dass sie GNU/Linux sogar langfristig schaden, da dadurch sowohl die Entwicklung von freien Alternativen eingebremst werden kann als auch eine positive Einstellung gegenüber proprietärer Software entstehen kann (weil man halt mal schnell ein Programm für Aufgabe X hat) welche den Druck auf Firmen reduziert bzw. ganz wegnimmt Freie Software zu schreiben.
Das sieht man z.B. bei der breiten akzeptanz von proprietären NVidia oder ATI Treibern heute gibt es viel zu wenig Druck und verlangen in der Community nach freien und leistungsfähigen Grafikkartentreibern.
Bezeichnent für die Entwicklung ist z.B. auch, dass sich die "Linux-Community" mit teilweise proprietären Treibern für die Atheros WLAN Chips zufrieden gibt (madwifi) während in der OpenBSD-Community freie Treiber entstanden sind die jetzt erst langsam auf Linux portiert werden.

Vielleicht merkst du jetzt auch wieder den Zusammenhang zu den links die ich dir gegeben habe. Wenn man verstanden hat warum proprietäre Software allgemein schlecht ist, dann ist auch klar warum sie im speziellen auf einem bestimmten OS schlecht ist und erst recht, wenn es ein OS ist, dessen Ziel eigentlich eine freie alternative zur proprietären Welt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun, ich verstehe das sehr gut. Nur gibt es Programme unter Windows, für die es unter Linux keine alternative gibt, bzw. auch nicht so einfach geben wird.
Das sind Programme die nur in einem sehr begrenzten Umfang verwendet werden und für die Allgemeinheit als eher uninteressant gelten.
Ein Beispiel wäre das Programm, welches für die Landschaftsplanung von Microsoft entwickelt wurde. Eine Einzelplatzlizens ist wirklich teuer (bis zu 6000 €, wenn ich mich recht erinnere), insbesondere auch deshalb, da es sich um ein sehr Umfangreiches Programm handelt und speziell für die Kreisverwaltung in RE und mit ihr entwickelt wurde.

Stell dir mal vor, man könnte es einfach portieren, da das Framework unter Linux schon vorhanden ist.


Aber eine offene und freie Umgebung ist mir gewiss lieber.
Vor dem Mono Framework sollten wir trotzdem nicht halt machen, es ist eine sehr gute Programmierumgebung.
 
andylinux schrieb:
Nun, ich verstehe das sehr gut. Nur gibt es Programme unter Windows, für die es unter Linux keine alternative gibt, bzw. auch nicht so einfach geben wird.
Das sind Programme die nur in einem sehr begrenzten Umfang verwendet werden und für die Allgemeinheit als eher uninteressant gelten.

Seit wann ist die Voraussetzung für Freie Software, dass sie für die Allgemeinheit "interessant" ist?

Ein Beispiel wäre das Programm, welches für die Landschaftsplanung von Microsoft entwickelt wurde. Eine Einzelplatzlizens ist wirklich teuer (bis zu 6000 EUR, wenn ich mich recht erinnere), insbesondere auch deshalb, da es sich um ein sehr Umfangreiches Programm handelt und speziell für die Kreisverwaltung in RE und mit ihr entwickelt wurde.

Für mich ist es keine Lösung/Verbesserung wenn dieses Programm jetzt unter einem anderen OS läuft. Eine Lösung/Verbesserung wäre es, wenn die Kreisverwaltung RE mit unseren Steuergeldern nicht die Entwicklung eines prorprietären Programms finanziert hätte sondern die Entwicklung eines freien Programms. Ob es dann unter Windows, GNU*, *BSD oder MacOS läuft wäre erstmal zweitrangig.

Stell dir mal vor, man könnte es einfach portieren, da das Framework unter Linux schon vorhanden ist.

Dann würde es ein proprietäres Programm mehr geben, d.h. ein Programm mehr, dass seinen Anwendern essentielle Freiheiten vorenthält. Die Situation hat sich für mich also klar verschlechtert und nicht verbessert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es wichtig, dass GNOME gtk# aufgenommen hat.
Dadurch, dass gtk# offiziell aufgenommen ist, wird der Benutzer automatisch Mono etc. auf dem PC installiert haben. (denke ich jetzt mal).
Somit kann ein Gnome-Entwickler jetzt auf C# zugreifen um Endbenutzeranwendungen zu schreiben und der Endbenutzer muss sich nicht extra noch ein Framework installieren. Ich will keinesfalls C kritisieren, die Sprache ist Kulturgut. Aber mit C# lassen sich Andwendungen (imho) schneller entwickeln.
 
also ich finde mono klasse und ich finde es auch gut dass die Gnome entwickler sich entschlossen haben GTK# in den desktop aufzunehmen da ich es persoenlich super finde waenn programme plattformuebergreifend funktionieren.

ich z.b. arbeite gerade in einer softwarefirma die management software herstellt und die wahrscheinlich wegen mono ihre programme in zukunft damit entwickeln wollen. es ist aber auch so dass der "freie software" zwar super und genial ist(ich selber bin auch ueberzeugter free software mensch) es ist aber so dass firmen z.b. in der wo ich gerade arbeite das unmoeglich waere den code zu oeffnen da die entwickler 1.mal nicht nur das programm verkaufen, sondern auch die nachfolgenden updates und patches. es waer der ruin waenn auf einmal jeder kunde sich seinen programmierer einstellt und das programm fuer sich weiterentwickeln wuerde.

auch waenn ich das einfach super finden wuerde und ich mir auch wuensche dass es so waere aber das ist fiktion das wirds nie spielen.
2. is es so das in der freien marktwirtschaft nunmal die errungenschaft geheimgehalten werden muessen damit sich die konkurrenz nicht daran labt und dadurch das bessere produkt verkauft es waer natuerlich super waenn alle firmen ihren source frei stellen wuerden aber dann tritt wieder problem1 in kraft und daher ist das mehr oder weniger unmoeglich! ich muss aber nochmal sagen dass ich bis vor kurzem radikal so gedacht habe SOFTWARE MUSS FREI SEIN und ich werde auch nie eine software die ich privat schreibe close source stellen geschweige denn verkaufen aber aus wirtschaftlicher sicht ist open source denke ich einfach nicht zu finanzieren! ich mein ich kann natuerlich jetzt vollkommen falsch liegen aber dass sind meine ueberlegungen!

mfg hazelnoot
 
hazelnoot schrieb:
es ist aber auch so dass der "freie software" zwar super und genial ist(ich selber bin auch ueberzeugter free software mensch) es ist aber so dass firmen z.b. in der wo ich gerade arbeite das unmoeglich waere den code zu oeffnen da die entwickler 1.mal nicht nur das programm verkaufen, sondern auch die nachfolgenden updates und patches. es waer der ruin waenn auf einmal jeder kunde sich seinen programmierer einstellt und das programm fuer sich weiterentwickeln wuerde.

ich kenne jetzt weder die Firma noch die Software, daher ist es natürlich etwas schwer die passende Antwort zu finden. Deswegen verpacke ich das ganze einfach mal in ein paar Fragen die vielleicht zum Nachdenken anregen.

Sind eure Kunden wirklich Firmen bei denen es eine reelle Chance gibt, dass sie sich extra für euer Programm 1-2 Programmierer zusätzlich einstellen? Wenn bei euch ein Update 30000Euro kostet, könnten sie einen Programmierer vielleicht 10Monate einstellen. Kann der Programmierer in der Zeit das schaffen was ihr sonst machen würdet? Er muss sich schließlich erst in den Code einarbeiten usw. Was macht man mit dem Programmierer nach den 10 Monaten, entlassen und bei dem nächsten Update Wunsch wieder einen neuen einstellen? Der braucht dann wieder die ganze Einarbeitungszeit und wenn man den ersten Programmierer behält bezahlt man ihn womöglich Jahre/Monate fürs nichts tun bis es wieder eine Aufgabe gibt? Kann ein externer Programmierer wirklich besseren Support/Erweiterungen zu einem besseren Preis anbieten als ihr die den Code in- und auswendig kennt?

2. is es so das in der freien marktwirtschaft nunmal die errungenschaft geheimgehalten werden muessen damit sich die konkurrenz nicht daran labt und dadurch das bessere produkt verkauft

ist das so? Meiner Meinung nach sind die besten Erfindungen dadurch entstanden, dass Leute sich Maschinen angesehen haben, rumgebastelt haben und nachher etwas besseres gebaut (Erfunden) haben.
Was würdest du dazu sagen wenn man, nach deiner Annahme, dafür sorgen würde, dass nur noch der Autohersteller etwas am Auto machen kann? Es würde keinen freien Markt mehr geben, du könntest dir nicht die Werkstatt mit dem besten Preis/Leistungs Verhältnis aussuchen, du könntest auch nicht mal selber was reparieren, die Reifen wechseln oder eine neue Birne eindrehen. Ist das wirklich notwendig für eine freie Marktwirtschaft? Oder führt es eher zu einem "un-freien" Markt voller Monopole?

es waer natuerlich super waenn alle firmen ihren source frei stellen wuerden aber dann tritt wieder problem1 in kraft und daher ist das mehr oder weniger unmoeglich!

Bill Gates hat mal in einer Rede gesagt, dass 6% (!) der Einnahmen über licensing kommen! Das bedeutet, dass 94% von wo anders kommen, selbst bei einem Unternehmen wie MS das sehr stark vom proprietären Modell profitiert und wohl Verhältnismäßig eher viel durch licensing verdient. Mit Freier Software würden die Einnahmen dieser 6% vielleicht sinken. Dafür würden sich für die anderen 94% viele neue Märkte für Schulung, Support, Weiterentwicklung usw. öffnen (vergleichbar mit den vielen Werkstätten wo ich heute mit meinem Auto hin komme).
Du hast Angst, dass dann alle woanders hingehen und nicht zu dir als Erstentwickler? Gegenfrage: Würde diese Angst bei Autoherstellern es rechtfertigen die Autos so zu "versiegeln" wie ich es oben beschrieben habe? Ich antworte jetzt einfach mal mit Nein.
Warum gehen deine Kunden zu einem anderen wenn sie Support, Schulung, Weiterentwicklung brauchen und nicht zu dir, der doch die Software am besten kennt und diese Dienste daher am besten und billigsten erledigen können sollte? Bist du wirklich trotz den Vorteilen die du als Entwickler dieser Software hast so schlecht, dass sie wo anders bessere und billigere "Ware" bekommen? Dann kann ich nur sagen du hast versagt und es geschieht dir im Sinn der freien Marktwirtschaft recht wenn du mittel- bis langfristig pleite gehst.
 
aber ich versteh dann nicht wass sich der source fuer die firmen die das programm kaufen dann bringt? waenn sie damit sowieso nix machen koennen... daher is es ja eh egal ob man ihn freigibt oder nicht oder? und fuer die firmen ist es auf jeden fall unkomplizierter den quellcode nicht freizugeben!
 
hazelnoot schrieb:
aber ich versteh dann nicht wass sich der source fuer die firmen die das programm kaufen dann bringt?

Es geht nicht um die Quellen, sondern um die Freiheit.
Der Kunde hat damit die volle Kontrolle über seine IT-Infrastruktur weiß bzw. kann nachprüfen was da alles passiert (das ist auch besonders interessant wenn der Kunde eine Behörde ist), das bedeutet Zukunftssicherheit wenn es dich irgendwann nichtmehr gibt oder du irgendwann kein Interesse mehr an einer Pflege der Software hast. Das bedeutet Freiheit in der Wahl der Dienstleistung, Support, Schulung, Update,... wenn du deine Aufgabe in den Augen des Kunden nicht gut genug machst oder zu teuer bist.

Wie Larry Lessig beim WOS3 in einer Podiumsdiskussion sagte, brauchst du wirklich gute Gründe (also etwas mehr als "es ist unkomplizierter" oder "dann kann ich meinen Gewinn nochmal um2% steigern") um zu rechtfertigen, dass die Freiheit vieler anderer Menschen eingeschränkt wird. Die proprietäre Software und proprietäre Kultur Welt hat nicht nur schlechte Argumente sondern eigentlich garkeine und trotzdem werden ihre "Phantom-Argumente" gehört und beachtet.
Der beste Witz dabei ist, dass die "content Industrie" immer gerne von einem freien Markt reden und das sich der Staat da raushalten soll. Im gleichen Atemzug verlangen sie aber vom Staat immer mehr und immer stärkere immaterielle Monopolrechte (Urheberrecht, DMCA/EUCD, (Software-)Patente,...).
 
Zuletzt bearbeitet:
ja leuchtet ein was du da sagst... ich wuerde es mir ja auch wuenschen dass all die software frei waere aber leider sind die firmenchefs so verkorkst, und wollen dies nicht wahr haben!
was ich an freier software extrem wichtig finde ist, genau wie du schon gesagt hast, dass man mehr oder waeniger mitbekommt was fuer "sachen" der code macht die man auch nicht unbedingt will ^^.
aber leider leider sehe ich auch keinen ausweg aus diesem *ichWillDassMeinenCodeNiemandSieht* gedanken weil einfach die leidenschaft an der software und der geniale gedanke dahinter stecken muss, was aber bei den kommerzmenschen nicht der fall ist. die haben einfach nicht den gedanken freier software in sich weil sie einfach moeglichst schnell viel geld machen wollen und das vertraegt sich einfach nicht mit freier software meiner meinung nach.
bei freier software darf man nicht nachlaessig arbeiten weil sich andere den code anschaun koennen weiters muss man sich wirlich geniale sicherheitstechniken ueberlegen da man nichtmehr das prinzip "sicherheit durch geheimhaltung" einsetzen kann. ich denke dass auch noch andere sachen besser durchdacht gehoeren waenn jemand aussenstehender meine technologie eingehend studieren kann.
tja das ist halt das was mir dazu immer so durch den kopf geht! natuerlich kann ich ganz falsch liegen, falls dies aber der fall ist bitte klaert mich auf!

mfg hazelnoot
 
hazelnoot schrieb:
aber leider leider sehe ich auch keinen ausweg aus diesem *ichWillDassMeinenCodeNiemandSieht* gedanken weil einfach die leidenschaft an der software und der geniale gedanke dahinter stecken muss, was aber bei den kommerzmenschen nicht der fall ist. die haben einfach nicht den gedanken freier software in sich weil sie einfach moeglichst schnell viel geld machen wollen und das vertraegt sich einfach nicht mit freier software meiner meinung nach.

Ja, im Prinzip richtig beschrieben. Einen Ausweg sehe ich aber schon. Dieser Ausweg geht imho über zwei Schienen:
1. politische Lösungen, wir müssen uns in die Politik rund um diese Monopolrechte einmischen. Dafür sorgen, dass zumindest über alternativen nachgedacht wird und diese zumindest nicht behindert werden. Daher halte ich es auch für essentiell Organisationen wie die FSF's, FFII und EFF zu unterstützen.
2. Einfach als Künstler, Programmierer und Autor weiter machen indem man Freie Software schreibt und Freie Kultur erzeugt und als Anwender der die Wichtigkeit dieser Entwicklung erkannt hat die Hacker+Künstler unterstützen die diese Werke erstellen. Schaus dir an, auch die proprietäre Welt kommt heute nicht mehr um GNU/Linux, *BSD, Apache, Wikipedia, Creative Commons herum. Wir müssen einfach weiter "bauen", uns nicht vom kurzfristigen Erfolg proprietärer Software/Treiber blenden lassen und dann wird das schon werden. Schau dich einfach um, was es an Freier Software und Freier Kultur schon alles gibt, nichtmal Namenhafte Firmen wie Sun, Novell, HP, IBM und sogar MS kommen mehr drumherum.
Das ist meiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit niemand kann die Zeit und die technische Entwicklung zurückdrehen. Freie Software ist eine notwendigkeit die sich aus der Entwicklung ergibt. Oder um mal Eben Moglen aus seiner "Die Gedanken sind frei" keynote zu zitieren:

The 20th century knew information as physical artifacts, stuff, that costs money to make, move and sell. More than at any moment in the prior history of human beings, die Gedanken sind nicht frei, by necessity because the stuff had costs. Thomas Edison made it possible for music, which had been for the whole history of human beings an act of communion, a thing inherently shared, that music turned into a product, an object, a commodity. And from the commoditization of art grew the belief that art could be owned. Which made sense even when art was bumps on a thin piece of tin foil in a plastic disc. But art has returned to the formlessness from which it came. It has returned to being what it was throughout the history of human beings until Edison: it has returned being something that must be shared to exist.
[..]
Ownership struggled to reduce its costs, to hold down the costs of making the commodity, in order to free itself to greater profit. And in the end, as was so shrewdly noted in the 1860s: "All that was solid melted into air, and air was something that we all knew we could freely breath."


Gerade vom WOS3 gibt es einige Video/Audio Aufzeichnungen in denen sehr schön beschrieben wird wo wir sind, wie weit wir bereits gekommen sind und was noch fehlt.

Meine persönlichen Highlights:
- Eben Moglens Keynote ("Die Gedanken sind frei") Audio, Video
- Podiumsdiskussion zum Thema "Die Zukunft der digitalen Allmende" (vorallem die einführenden Reden von Larry Lessig und Eben Moglen sind sehr interessant "Pessimist vs Optimist" ;)) Audio, Video
 
Zuletzt bearbeitet:
tja ich werde mich zweiterem punkt annehmen und freihe software schreiben und auch zu freier software stehen(was ich nun auch schon tue) ich glaube begriffen zu habe worum es bei freier software geht und die idee hat mich vollends in ihren bann gezogen.
leider kann ich mich mit den politischen parteien die eher fuer freie software sind nicht identifizeiren(gruene, kommunisten) nicht weil sie freie software vertreten sonder weil ihre restliche einstellung nicht der meinen entspricht.
es ist glaube ich so dass freie software prinzipjell im aufschwung ist da einfach durch den freien gedanken bessere software geschrieben wird denn is ist ja so waenn du was willst und gern machst dann kommt was gutes raus! wirst du jedoch mehr oder waeniger gezwungen was zu machen oder intressiert dich was nicht und du machst es nur um geld zu verdienen kommt nie so eine software raus als waenn du dein herzblut aus ueberzeugung in das programm steckst!

mfg hazelnoot
 

Ähnliche Themen

GNOME 2.16_RC1 veröffentlicht

GNOME 2.16 veröffentlicht

GNOME 2.15.3 freigegeben

GNOME 2.15.1 freigegeben

GNOME 2.14 ist fertig

Zurück
Oben